Massenerkrankungen in Häfen werden untersucht

Kreuzfahrtschiff in einem Hafen – Foto: Grit Meßerschmidt
Kreuzfahrtschiff in einem Hafen – Foto: Grit Meßerschmidt

Im Rahmen von komplexen Großschadenslagen an Land stehen bereits erprobte Notfallpläne zur Verfügung. Aufgrund der besonderen Umstände am Hafen oder auf offener See werden speziell angepasste Konzepte benötigt. Dabei wurden insbesondere Gefahren durch Infektionskrankheiten bisher nicht ausreichend berücksichtigt. In den vergangenen Jahren konnten sich durch den wachsenden internationalen Reiseverkehr durchaus schwerwiegende Infektionskrankheiten verbreiten, beispielsweise durch die räumliche Enge an Bord von Kreuzfahrtschiffen.

Um die Handlungsfähigkeit in Häfen bei einem Massenanfall von erkrankten Personen zu verbessern, wird im Rahmen des Forschungsprojekts ein Trainingskonzept entwickelt. Dieses soll anschließend im Hamburger Hafen erprobt werden. Ziel des Projekts ist, eine schnellere Versorgung von Betroffenen als auch eine effizientere Zusammenarbeit unter den beteiligten Akteuren wie Behörden, Rettungskräften oder Hafenmitarbeiterinnen und Hafenmitarbeitern zu erreichen. Darüber hinaus soll die Bevölkerung im Hafengebiet besser geschützt werden, zum Beispiel vor einem Ausbruch von Infektionskrankheiten oder beim Austritt von Gefahrstoffen.

Wissenschaftler der Universitätsmedizin Greifswald bearbeiten unter der Leitung von Prof. Dr. Axel Ekkernkamp. Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurgie und Rehabilitative Medizin, das Teilvorhaben: „Optimiertes Notfallmanagement und verbesserte Notfallbehandlung beim Massenanfall von Erkrankten im Hafen“ (NOVEMbER).Besonderer Fokus liegt in der Entwicklung einer integrativen Einsatzstrategie auf der Basis von wahrscheinlichen „Musterschadensszenarien“ und medizinisch relevanten infektiologischen „Musterpatienten“. Das erarbeitete Konzept wird in praktischen Übungen erprobt und mittels Experteninterviews und notfallspezifischen Parametern evaluiert.


Weitere Informationen

Projektpartner:Hamburg Port Health Center (HPHC), Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) / Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Universitätsmedizin Greifswald, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurgie und Rehabilitative Medizin (UMG), Assoziierter Partner: Feuerwehr Hamburg.

Medieninfo der Hamburger Gesundheitsbehörde: Massenanfall von Erkrankten im Hafen – was tun?

 

Ansprechpartner an der Universitätsmedizin Greifswald
Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Axel Ekkernkamp
Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurgie
und Rehabilitative Medizin
Ferdinand-Sauerbruch-Straße
17475 Greifswald
Telefon 03834 86 6101
traumatouni-greifswaldde

Medieninformation


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