Universität in der Region: Regionale Forschung in der Loitzer Kirchenbibliothek

Symbolbild Universität in der Region, Foto: Till Junker
Symbolbild Universität in der Region, Foto: Till Junker

Die Loitzer Kirchengemeinde besitzt einen großen Bücherschatz mit mehr als 600 Bänden, von denen die ältesten 400 Jahre alt sind. Dazu gehört auch die hebräische Bibel „Miqra – Biblia Hebraica“ (Antwerpen, 1584), die 1704 ihren Weg nach Loitz fand. Ursprünglich war sie dafür konzipiert, den hebräischen Bibeltext leichter verständlich zu machen. Schon kurz nach ihrem Erscheinen nutzte der sächsische Hebraist Elias Hutter (1553/4–1604/5/9) sie für seine eigene Edition einer hebräischen Bibel, die „Biblia Sacra – Derekh ha-Kodesh“ (Hamburg, 1587). Mit seiner Arbeit wollte Hutter allen Menschen das Hebräische lehren. Eine finanzielle Notlage zwang ihn jedoch, seine Bibel zu verkaufen. Somit fand sein Handexemplar den Weg nach Pommern. Zunächst im Besitz der Pastorenfamilie Balthasar, erwarb 1704 der Loitzer Pastor Christian Schröder die Bibel. Noch heute finden sich in Hutters Handexemplar zahlreiche Notizen, die äußerst wertvoll für die Forschung sind und einen Einblick in die Arbeit des Hebraisten gewähren.

Dr. Christoph Krasemann hat 2018 binational am Lehrstuhl für Altes Testament der Universität Greifswald und der niederländischen Rijksuniversiteit Groningen promoviert. Er stellt in seinem Vortrag nicht nur die bewegte Besitzgeschichte dieser hebräischen Bibel vor, sondern zeigt zudem, wie man einst Hebräisch lernte und lehrte. Anschließend besteht die Möglichkeit, die Loitzer Kirchenbibliothek zu besichtigen.
 

UNIVERSITÄT IN DER REGION
Wie man einst Hebräisch lernte – die bewegte Geschichte einer hebräischen Bibel in der Loitzer Kirchenbibliothek
Referent: Dr. Christoph Krasemann
Donnerstag, 21.03.2019, 17:00 Uhr
Veranstaltungsort: Kirche St. Marien
Marktstraße 166, 17121 Loitz
Der Eintritt ist frei!


Weitere Informationen
Universität in der Region ist eine Vortragsreihe für die breite Öffentlichkeit. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Greifswald präsentieren in leicht verständlichen Vorträgen gesellschaftlich relevante Themen und Themen von regionaler Bedeutung. Die Reihe „Universität in der Region“ wird gefördert durch den Vorpommern-Fonds


Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Presse- und Informationsstelle
Domstraße 11, Eingang 1, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 1150
pressestelleuni-greifswaldde 

 

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