Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Plakat zum Gedenktag 2020
Plakat zum Gedenktag 2020

Publikation zum Gedenktag 2020

Die Vorträge der Veranstaltung am 27. Januar 2020 sind jetzt in den Greifswalder Universitätsreden erschienen.
Die Publikation „Katholische Priester als Opfer des Nationalsozialismus“ können Sie über die Presse- und Informationsstelle der Universität beziehen.

Publikation als PDF

Die Universität Greifswald und die Universitäts- und Hansestadt Greifswald laden ein zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.

Montag, 27. Januar 2020, 19:00 Uhr
Aula der Universität Greifswald
Domstraße 11, Eingang 2, 17489 Greifswald

Es referieren Dr. Christoph Kösters (Kommission für Zeitgeschichte, Bonn) und Prof. Dr. Thomas K. Kuhn (Universität Greifswald).
Es moderiert Prof. Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann (Universität Greifswald).
Es musizieren Angehörige der Musikschule Greifswald.


Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz. Etwa eine Million Menschen waren hier grausam gequält und ermordet worden, weil sie dem Bild einer auf Rassenwahn beruhenden Ideologie nicht entsprochen oder weil sie sich den Nationalsozialisten widersetzt hatten. Seit Bundespräsident Roman Herzog den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus 1996 ausrief, widmen die Universität und die Universitäts- und Hansestadt Greifswald den 27. Januar jeweils einer besonderen Opfer­gruppe. Die diesjährige Veranstaltung gedenkt der Verfolgung katholischer Priester.

Spätestens mit dem Heimtückegesetz von 1934 begann im „Dritten Reich“ die Verfolgung missliebiger katholischer Laien und Geistlicher, obwohl mit dem Reichs­konkordat zwischen Heiligem Stuhl und nationalsozialistischer Reichsregierung der katholischen Kirche die Selbstverwaltung garantiert worden war. Nachdem schließlich Papst Pius XI. 1937 in seiner deutschsprachigen Enzyklika „Mit brennender Sorge“ Ideologie und Politik des Nationalsozialismus verurteilt hatte, erreichte die Verfolgung katholischer Priester ein Ausmaß, das zu einem eigenen „Priesterblock“ im KZ Dachau führte.

Die reichsweite Dimension dieser Verfolgung wird Christoph Kösters (Bonn) skizzieren, bevor Thomas K. Kuhn (Greifswald) stellvertretend das Schicksal des Greifswalder Pfarrers Alfons M. Wachsmann schildern wird, der am 21. Februar 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet wurde. Ein musikalisches Rahmenprogramm wird durch Mitglieder der Greifswalder Musikschule gestaltet.


Die Referenten

Dr. Christoph Kösters ist seit 1994 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle der Kommission für Zeitgeschichte in Bonn. Er wurde zur Beziehung katholischer Verbände und moderner Gesellschaft am Beispiel der Organisationsgeschichte und Vereinskultur im Bistum Münster 1918–1945 promoviert und forscht zum Verhältnis von Kirche, Krieg und Erinnerungskultur im 20. Jahrhundert. Darüber hinaus ist er Verfasser einer umfangreichen Monographie über die politische Geschichte der katholischen Kirche in der DDR.  

Prof. Dr. Thomas K. Kuhn hat seit 2010 den Lehrstuhl für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald inne. Er wurde zum frühen Werk des liberalen Schweizer Theologen Alois Emanuel Biedermann promoviert und habilitierte sich mit einer Arbeit über die Beziehung von Religion und neuzeitlicher Gesellschaft am Beispiel von sozialem und diakonischem Handeln in Pietismus, Aufklärung und Erweckungsbewegung. Derzeit forscht er zu Wirkung und Umfeld des Greifswalder Pfarrers Alfons M. Wachsmann.


Presse- und Informationsstelle
Domstraße 11, Eingang 1
17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 1150
pressestelleuni-greifswaldde