100 Jahre Finnlandkunde an der Universität in Greifswald

Portrait Prof. Dr. Kaisa Häkkinen ©Laura-Schirrmeister
Portrait Prof. Dr. Kaisa Häkkinen ©Laura-Schirrmeister, 2021
Eintrag ins Ehrenbuch der Universität  Prof. Dr. Kaisa Häkkinen ©Laura-Schirrmeister
Prof. Dr. Kaisa Häkkinen trägt sich ins Ehrenbuch der Universität ein. ©Laura-Schirrmeister

Die Veranstaltung in der Aula der Universität wird am 01.10.2021 ab 10:00 Uhr als Livestream übertragen.

Im Jahre 1921 wurde an der Universität Greifswald das erste Lektorat für finnische Sprache in Deutschland eingerichtet. Dem folgte 1976 der erste deutsche Lehrstuhl für Fennistik. Die Pionierrolle Greifswalds auf dem Gebiet der Finnlandforschung wurde jedoch schon wesentlich früher begründet. Sie ist vor allem dem Wirken des Greifswalder Historikers Friedrich Rühs zu verdanken, der 1809 als Erster eine Gesamtdarstellung finnischer Geschichte und Landeskunde verfasste. Die Universität Greifswald ist mit ihrem Lehrstuhl für Fennistik heute eines der wichtigsten Zentren für das Studium der finnischen Sprache und Kultur außerhalb Finnlands.

Mit Prof. Dr. Kaisa Häkkinen ehrt die Universität Greifswald eine langjährige Kooperationspartnerin mit hervorragendem internationalen Renommee. Die durch sie vertretenen Forschungsschwerpunkte der historischen Morphologie und Lautlehre, der äußeren Sprachgeschichte, der Etymologie und Lexikologie sowie der Wissenschaftsgeschichte zählen gemeinhin zum Kern der sogenannten nationalen Wissenschaften in Finnland. Durch eine breite internationale Vernetzung und eine Publikationstätigkeit in mehreren Sprachen, darunter in beträchtlichem Umfang auch in deutscher Sprache, hat Prof. Dr. Kaisa Häkkinen maßgeblich zur Internationalisierung der durch sie vertretenen Forschungsfelder beigetragen. Insbesondere hat sie durch die Würdigung von Forschungen der Auslandsfennistik sowie die strukturelle und ideelle Unterstützung junger ausländischer Forscher*innen die Ausprägung einer leistungsfähigen internationalen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Hervorragende und heute maßgebliche Vertreter*innen kommen beispielsweise aus Deutschland, den Niederlanden, Japan und zahlreichen anderen Ländern. Die Förderung einer breiten und umfassenden Rezeption auslandsfennistischer Forschungen kann als ein großes Verdienst Laureatin angesehen werden. Sie hat dazu beigetragen, dass Greifswalder Forschungen zum lexikalischen Purismus im Finnischen (Fremdwortvermeidung), zu den alten germanisch-finnischen Lehnbeziehungen und zu den niederdeutschen Lehnwörtern im Finnischen inzwischen den Status von Standardwerken erlangt haben. Im Dezember 2020 wurde der neuen Greifswalder Ehrendoktorin vom finnischen Staatspräsidenten der höchste akademische Ehrentitel Finnlands Tieteen Akateemikko verliehen.

Neben der intensiven und erfolgreichen Zusammenarbeit mit finnischen Wissenschaftler*innen auf verschiedenen Forschungsgebieten befördert der Greifswalder Lehrstuhl für Fennistik auch maßgeblich die Vernetzung und Bündelung des fennistischen Forschungspotenzials außerhalb Finnlands. Er ist unter anderem einer der Initiatoren des 2019 gegründeten internationalen Forschungsnetzwerks FI-DACH, das die Erforschung der wechselseitigen kulturellen Beziehungen zwischen Finnland und den deutschsprachigen Ländern (Deutschland, Österreich und die Schweiz) vertieft und erweitert. Auch die internationale fennistische Herbstschule für Masterstudierende und Promovierende und die Arbeitstagung der Finnischenlehrenden des deutschsprachigen Raums, die im Umfeld des 100. Jubiläums in Greifswald stattfinden, unterstreichen diesen Vernetzungsgedanken.

Weitere Informationen
Ein Medienfoto von der Veranstaltung wird am 01.10.2021 ab voraussichtlich 13:00 Uhr abrufbar sein.

Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Marko Pantermöller
Institut für Fennistik und Skandinavistik
Lehrstuhl für Fennistik
Ernst-Lohmeyer-Platz 3, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 3611
panteruni-greifswaldde
de.wikipedia.org/wiki/Fennistik_Greifswald
www.facebook.com/fennistik
@fennistik

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