Stundl-Preisverleihung für vielgestaltige und ausdrucksstarke Arbeit über Krebs

Anna Karlotta Margarete Last vor ihrer Arbeit – Foto: Ole Kracht
Anna Karlotta Margarete Last vor ihrer Arbeit – Foto: Ole Kracht

Die Gewinnerin des Rudolf-Stundl-Preises, Anna Karlotta Margarete Last, ist Lehramtsstudentin für Kunst und Geographie an der Universität Greifswald. Ihre Arbeit thematisiert die Krebserkrankung und deren medizinische Behandlung sowie die Trauer um den Tod ihres Vaters. Karlotta Last visualisiert das Thema mit zwei eher flächigen Textilobjekten, die durch ein plastisches Objekt vervollständigt werden. Das dreiteilige Werk mit den Titeln „Nach Hautmann I“, „Nach Hautmann II“ und „Krebs“ setzt sich mit der nach Prof. R. Hautmann benannten Operationsmethode zur Herstellung eines Harnblasenersatzes auseinander und arbeitet die Krebserkrankung künstlerisch auf. Frau Lasts Werk überzeugte die Jury durch die mutige Wahl des Themas sowie die beeindruckende Wucht der künstlerischen Umsetzung.

„Wir haben das Werk unter fünf anspruchsvollen Arbeiten ausgewählt. Die Bewertungskriterien der Jury waren unter anderem, ob die Arbeit formal ohne Mängel ist, sie eine neuartige Sichtweise auf ein Thema rund um Textiles beleuchtet, sie neue Denkanstöße zu ihrem gewählten Thema gibt und sie eine inhaltliche oder ästhetische Lösung ihrer selbst gesetzten Aufgabenstellung erzielt. Ein weiterer Punkt war, ob das Thema der Arbeit von einer besonderen gesellschaftlichen, politischen oder wissenschaftlichen Relevanz ist,“ erläutert Dr. Thilo Habel, Kustos der Universität Greifswald.

Mitglieder der Jury waren neben Dr. Thilo Habel, Prof. Michael North sowie Lasse Seebeck von der Philosophischen Fakultät, Prof. Holger Stark vom Caspar-David-Friedrich-Institut und die Studentin Sina Casa Martin. Die Jury begutachtete neben drei künstlerischen Textilarbeiten auch eine Arbeit aus dem Bereich der Buchkunst sowie eine kommunikationswissenschaftliche Untersuchung zum Textilmarketing. Die eingereichten künstlerischen Arbeiten von Karlotta Last sowie von Annett Simons mit „Stilblüten“ und Uta Sanne mit „Fische in der Kiste“ verdeutlichen, wie vielseitig Textilgestaltung sein kann. Daneben bewarb sich Tom Schröder mit einer kunstvollen Buchveröffentlichung über die Technik und die Muster der Freester Teppiche. Das Werk war gleichzeitig seine Design-Abschlussarbeit. Die eingereichte Masterarbeit „Corporate-Social-Responsibility-Kommunikation von Modeunternehmen – Eine qualitative Studie über die kommunikative Ausgestaltung von Fair Trade im Textilbereich“ von Franziska Trommer beleuchtet Wortwahl und Sprachgebrauch von Anbietern aus der Modebranche und blickt damit aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht auf Fragen des Textilmarketings.


Weitere Informationen

Mit dem Rudolf-Stundl-Preis soll die wissenschaftliche und künstlerische Auseinandersetzung mit Themen um Textiles gefördert werden. Das können Arbeiten zu historischen, kunstwissenschaftlichen, technischen oder wirtschaftlichen Aspekten sein. Stifter des Preises ist der Wiener Teppichkünstler Rudolf Stundl. Er lehrte Fischern aus Vorpommern Ende der 1920er Jahre das Teppichknüpfhandwerk und entwarf charakteristische Motive für die Freester Teppiche – auch „Perser der Ostsee“ genannt. Stundl übertrug der Universität Greifswald im Jahr 1985 seine Stiftung. Der Preis wurde erstmals nach seinem Tod im Jahr 1990 ausgelobt.

Die Wettbewerbsarbeiten sind noch bis zum 20. März 2020 in der Ausstellung „Een Teppich för’t Leben – 90 Jahre Vorpommersche Fischerteppiche“ in der Galerie des Sozio-Kulturellen Zentrums St. Spiritus in Greifswald zu sehen.

Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenlos unter pressestelleuni-greifswaldde angefordert werden. Bei Veröffentlichung ist der Name des Bildautors zu nennen.


Ansprechpartner an der Universität Greifswald

Dr. Thilo Habel
Leiter der Kustodie
Domstraße 11, Eingang 4, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3060
kustodieuni-greifswaldde

Presse- und Informationsstelle
Domstraße 11, Eingang 1, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 1150
pressestelleuni-greifswaldde

 

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