Experten der Gutachterkommission betonen herausgehobene Rolle der Unimedizinen – UMG: „Wir stehen vor erheblichen Veränderungen!“

Symbolbild UMG, © Lukas Voigt, 2020
Symbolbild Universitätsmedizin Greifswald, © Lukas Voigt, 2020

Der Vorstandsvorsitzende Prof. Uwe Reuter hebt in seiner ersten Reaktion hervor, dass den beiden Häu­sern eine zentrale Rolle bei der Planung und Weiterentwicklung des Gesundheitssystems in Mecklenburg-Vor­­pommern zugeschrieben werde. Dieses befindet sich nach Ansicht der Kommission in einem tiefgrei­fen­den Wandel. Für Prof. Reuter steht damit fest: „Wir stehen als Universitätsmedizinen in MV vor erhebli­chen Veränderungen.“

Reuter sieht die UMG gut auf das Aufgabenfeld vorbereitet, die regionale Versorgung noch wesentlich stär­ker zu unterstützen und zu koordinieren: „Wir haben bundesweit führende Spezialisten für Commu­nity Medicine. Trotzdem wird das ein erheblicher Kraftakt.“ Die UMG hatte Anfang April zahlreiche Vertre­ter aus allen Be­reichen des Gesund­heitswesens zu einer Tagung eingeladen und dort neue Kon­zepte der regionalen Ver­sorgung erörtert. Deren Umsetzung wird nach Reuters Einschätzung „allen Akteu­ren im Ge­sund­heitssektor viel abverlan­gen“.

Der Vorstand der UMG teilt die Einschätzung der Gutachterkommission, dass die Folgen des demografi­schen Wandels eine zentrale Herausforderung für das Gesundheitssystem sind. Die Unimedizin Greifswald verfügt über einen der wenigen Lehrstühle für Geriatrie. So werden Studierende bereits während ihrer Aus­bildung an dieses immer wichtiger werdende Aufgabenfeld herangeführt.

Prof. Uwe Reuter: „Wir müssen dennoch über komplett neue Strukturen nachdenken, müssen innovative Koope­ra­tions­for­men finden und vielfach die Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie den Krankenhäusern ganz neu denken. Die Telemedizin wird beispielsweise erheblich an Be­deutung ge­winnen. Das ist nicht nur eine technische Entwicklung, das verändert auch den Arbeitsalltag im Gesundheits­system.“

Die Kommission hat uns deutlich mit auf den Weg gegeben, alle vier Säulen einer Universitätsmedizin zu ver­stärken, also Krankenversorgung, Forschung, Lehre und die bereits genannte regionale Versorgung. So soll die Forschung weiter strukturiert ausgebaut werden. Zwar hat die UMG die Zahl der Drittmittelprojekte in den vergangenen Jahren gestei­gert, wie Prof. Reuter betont, doch sei die Aufforderung, mehr und größe­re Förderprojekte einzuwerben, insbesondere von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Europäischen Union. Die enge wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten „Helm­holtz-Institut für One Health“ (HIOH) im Bereich der Infektionsforschung sei ein Schritt in die geforderte Richtung.

Die Ergebnisse der Gutachterkommission sind nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden „wertvolle Hin­­weise zur Weiterentwicklung der UMG“. Diese seien „auch sehr ernst zu nehmen, da sich die hochrangi­gen Expertin­nen und Experten über zwei Jahre hinweg intensiv mit der Situation der Universitäts­medizinen und dem Ge­samt­umfeld in Mecklenburg-Vorpommern beschäftigt haben. Die Kommission unter Leitung der geschätzten Kollegen Prof. Heyo Kroemer und Prof. Thomas Lenarz hat dazu unseres Wissens mit allen wichti­gen Ak­teu­ren des Gesundheits­systems gesprochen.“

Der Vorstandsvorsitzende räumt ein, dass die laufenden Bestrebungen zur Digitalisierung verstärkt werden müssen. „Selbstverständlich haben wir viele Prozesse bereits umgestellt und nutzen die vielfältigen Mög­lich­keiten. Dass wir diese Aktivitäten weiter und schneller verstärken sollen, ist eine Aufforderung, der wir selbst­ver­ständ­lich nachkommen werden." Allerdings seien dazu entsprechende Investitionen erforderlich.

Zu den Vorschlägen zum Klinikum Karlsburg sagt Prof. Reuter: „Es ist unser Wunsch, dass beide Häuser noch stärker kooperieren. Wir halten dieses für eine Notwendigkeit für die Region Vorpommern und vor allem den Wissenschaftsstandort M-V.“ Bei den konkreten und sehr weitreichenden Vorschlägen der Kom­mission „liegt der Ball jetzt aber vor allem beim Klinikum Karlsburg und der Politik“.

Die Aufforderung der Kommission, einzelne Arbeitsbereiche der beiden Universitätsmedizinen enger zu­sam­­menzuführen, muss aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden sehr sensibel geprüft werden: „Wir werden gemeinsam ab­wägen, wo beispielsweise Vorteile wie geringere Kosten überwiegen und wo schnelle Ent­scheidungen vor Ort wichtiger sind.“

Quelle
Medieninformation der Universitätsmedizin Greifswald vom 01.06.2022

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