„Kirchen für neue Städte“ – Studientag zum DDR-Kirchenbau der Spätmoderne

Die Christuskirche in Greifswald, 1984 fertiggestellt im Plattenviertel Schönwalde II im Rahmen des Sonderbauprogramms.
Die Christuskirche in Greifswald, 1984 fertiggestellt im Plattenviertel Schönwalde II im Rahmen des Sonderbauprogramms, © Martin Maleschka, 2023

Während der westdeutsche Kirchenbau in den späten 1970er Jahren scheinbar fast zum Erliegen kam, öffnete sich in Ostdeutschland gerade wieder ein Fenster für neue Pläne. Gegen „West-Geld“ erlaubte die DDR-Regierung damals verschiedenen christlichen Gemeinschaften, eigene Räume zu errichten: Unter dem Motto „Kirchen für neue Städte“ wurden die ersten Bauten noch in den 1970er Jahren eingeweiht. Die letzten Projekte wurden in den frühen 1990er Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung vollendet. Doch ein Überblick über das Bauen der Religionen in der Spät- und Postmoderne im deutsch-deutschen Vergleich steht bislang noch aus.

In den späten Jahren der DDR suchte und fand man kreative Wege, um unter widrigen Umständen dennoch Kirchen gestalten und nutzen zu können. Angesichts der schwindenden Finanz- und Mitgliederstärke der beiden großen christlichen Konfessionen kommt der kirchliche Baubestand aktuell wieder unter Druck. Vor diesem Hintergrund lassen sich aus den damaligen Strategien heute Perspektiven ableiten, um dieses wertvolle Kulturerbe auch künftig erhalten und zugunsten einer breiten Öffentlichkeit mit Leben füllen zu können.

Während des Studientages „Kirchen für neue Städte kommen Nachwuchswissenschaftler*innen und Forscher*innen, Praktiker*innen und Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Architektur und Kunstgeschichte, Kirche und Theologie, Denkmalpflege und Urbanistik in Vorträgen, Sektionen und Diskussionsrunden miteinander ins Gespräch. Die Veranstaltungsorte sind, passend zum Thema, einmal die Altstadtkirche St. Marien und einmal die 1984 im Rahmen des Sonderbauprogramms fertiggestellte Christuskirche im Plattenbauviertel Schönwalde II.

Im Umfeld des Studientags, zur Kulturnacht Greifswald und zum Tag des offenen Denkmals, werden Architektur- und Ausstellungsführungen angeboten. Der Studientag ist Teil der Veranstaltungsreihe „Experiment Moderne“ der AG Kirche und Kulturerbe an der Universität Greifswald, gefördert vom Amt für Bildung, Kultur und Sport der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, von der Nordkirche und von der Sparkasse Vorpommern. Im Herbst und Winter 2023 rückt sie die ostmoderne Seite der Universitäts- und Hansestadt Greifswald in den Mittelpunkt.

Anmeldungen zum Studientag sind noch bis 25. August 2023 möglich unter: berkemannkuni-greifswaldde

Weitere Informationen
AG Kirche und Kulturerbe / Theologische Fakultät der Universität Greifswald
Link zur Veranstaltungsreihe

Foto: Die Christuskirche in Greifswald, 1984 fertiggestellt im Plattenviertel Schönwalde II im Rahmen des Sonderbauprogramms, © Martin Maleschka, 2023
Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Medieninformation kostenlos unter pressestelleuni-greifswaldde angefordert werden. Bei Veröffentlichung ist der Name des Bildautors zu nennen.

Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Dr. Karin Berkemann
Theologische Fakultät
Am Rubenowplatz 2/3, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 2546
Mobil +49 179 7868261
berkemannkuni-greifswaldde
 

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