Mit Kunst im Ausstellungsraum chatten – Neue App „Perfect Match! Bode-Museum“ entstand in Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald

​​​​​​​Erkunden der neuen App im Bode-Museum, © Karl Mühlbach
​​​​​​​Erkunden der neuen App im Bode-Museum, © Karl Mühlbach

„Perfect Match! Bode-Museum“ ist das Ergebnis neuer Wege in Forschung und Museumsarbeit. Das Format baut spielerisch Berührungsängste und Hemmschwellen ab, in dem es Kunstobjekten ein Gesicht gibt. Die App greift dabei auf das bekannte Prinzip von Dating-Apps zurück. Nutzer*innen können sich für oder gegen das Kennenlernen eines Objekts entscheiden, indem sie nach links oder rechts „swipen“. Digital werden die Besucher*innen auf diese Weise interessengeleitet mit Museumobjekten zusammengeführt: Die App-Nutzer*innen können nach ihren persönlichen Vorlieben auswählen, welche Objekte ihnen gefallen oder auch nicht gefallen. Findet auch das Objekt den oder die Nutzer*in interessant, kommt es zum „Match“ und ein persönlicher Chat öffnet sich. Das Museumsobjekt lädt außerdem zum persönlichen Kennenlernen in den Ausstellungsraum ein. Vor Ort am Original kann der Chat dann vertieft werden – was sich als emotional, lustig, ernst oder einfach informativ erweisen kann.

Die Inhalte der App, die auf den aktuellen kunsthistorischen Ansätzen der Provenienzforschung und der Objektbiografie basieren, wurden von Greifswalder Studierenden der Kunstgeschichte recherchiert. Im direkten Dialog erfahren die Besucher*innen zum Beispiel, dass Tilman Riemenschneiders heute holzsichtigen Evangelistenfiguren früher bunte Oberflächen getragen haben. Ein Altarretabel aus der Werkstatt Andrea della Robbias aus dem 15. Jahrhundert erzählt von der Nachkriegszeit, als Teile des Kunstwerks in die Sowjetunion verbracht und erst 1958 in die DDR rückgeführt wurden. Eine Statuette des Heiligen Patroklus berichtet, wie es ihr gelang, nach der Französischen Revolution der Plünderung Napoleons zu entkommen. Ein romanisches Portal erwähnt die lokalen Widerstände gegen seinen Ankauf für das Museum. Und schließlich, wenn man das große, mittelalterliche Mosaik aus Ravenna geschickt befragt, verrät es, dass es gar nicht so echt ist wie es aussieht.

„Perfect Match! Bode-Museum“ basiert auf einer Anwendung, die im Rahmen des Verbundprojekts „museum4punkt0 – Digitale Strategien für das Museum der Zukunft“ im Auftrag der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss entwickelt wurde. „museum4punkt0“ wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Das App-Projekt wird gefördert von Museum & Location.

Weitere Informationen
Medieninformation des Bode-Museums
Pressebilder des Bode-Museums
App Download (IOS)
App Download (Android)
Kunstgeschichte Internetseite

Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Isabelle Dolezalek
Juniorprofessur für Kunstgeschichte (Schwerpunkt Mittelalter)
Rubenowstraße 2 B, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3258
i.dolezalekuni-greifswaldde

 

Medieninformation


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