Vorzeitiger Wechsel an der Spitze des UMG-Vorstandes – Prof. Dr. Max P. Baur: „Universitätsmedizin Greifswald ist gut gerüstet für die Zukunft“

Prof. Dr. Max P. Baur – Foto: UMG/Manuela Janke
Prof. Dr. Max P. Baur – Foto: UMG/Manuela Janke

Der gebürtige Düsseldorfer Prof. Dr. Max P. Baur war zum 1. Juni 2015 zum ersten hauptamtlichen Wissenschaftlichen Vorstand und Vorstandsvorsitzenden an der Universitätsmedizin Greifswald berufen worden. Die Universitätsmedizin Greifswald (UMG) zählt mit ihren 20 Kliniken, 19 Instituten und weiteren Tochterunternehmen sowie mit fast 4.000 Mitarbeitern zu den größten Unternehmen und Ausbildungsbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern. 

Nachhaltigere Förderung von Forschung und Lehre dringend erforderlich
„Als Vorstandsvorsitzender stand ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen vor der Aufgabe, in schwierigen Zeiten der Konsolidierung die drei elementaren Säulen der Universitätsmedizin, die Forschung, Lehre und Krankenversorgung, gleichwertig und ausgewogen weiter zu entwickeln und das Flaggschiff der Region Vorpommern wieder ins ruhige Fahrwasser zu manövrieren. Dabei konnte ich immer auf die tatkräftige Mitwirkung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Berufsgruppen zählen. Ich gehe fest davon aus, dass der erfolgreiche Sanierungsprozess sich auch in diesem Jahr in den Ergebnissen beim Jahresabschluss widerspiegeln wird. Trotz aller Probleme, die die universitäre Spitzenmedizin auch bundesweit zu bewältigen hat, sehe ich unseren Medizin- und Wissenschaftsstandort Greifswald gut für die Zukunft gerüstet“, zeigte sich der Vorstandsvorsitzende zuversichtlich. Eine auskömmliche Grundfinanzierung von Forschung, Lehre und Krankenversorgung, die Realisierung von innovativen Modellen zur Versorgung der ländlichen Region, den Abbau des Investitionsstaus bei der medizinische Ausstattung sowie die gezielte Berufungspolitik, Nachwuchsförderung und Fachkräftegewinnung sieht der Vorstandsvorsitzende als die größten Herausforderungen der Zukunft.

„Uns ist es gelungen, die eingeworbenen Drittmittel für die Forschung mit durchschnittlich ca. 23 Millionen jährlich wieder auf ein hohes Niveau zu bringen. In Mecklenburg-Vorpommern kann sich das sehen lassen“, so Baur weiter. „Im Bundesvergleich können wir unser Potenzial nur bedingt ausschöpfen. Dafür wäre eine höhere, nachhaltigere und kontinuierlichere Forschungsförderung des Landes im Rahmen des Landeszuführungsbetrages notwendig. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die zahlreichen Berufungen in den kommenden Jahren von großer Bedeutung.“

Die Einführung des ersten forschungsunterstützenden klinischen Arbeitsplatzsystems KAS+ in Deutschland zum 1. Juli 2018 nannte Prof. Dr. Max P. Baur einen Meilenstein auf dem Weg zum digitalisierten Krankenhaus, auch wenn es deutlich mehr Anlaufschwierigkeiten gegeben hatte als zunächst gedacht. Medizinische Daten aus der Krankenversorgung sollen damit erstmals direkt, wesentlich schneller und qualitativ umfassender in die Medizinforschung einfließen.

Top aufgestellt ist nach Auffassung des Wissenschaftsdekans nach wie vor die Lehre. „Greifswald zählt zu den beliebtesten Studienorten mit enorm großer Nachfrage. Dank der langjährigen Aufbauarbeit und des Einsatzes des amtierenden Studiendekans Prof. Hans J. Grabe sind wir in Greifswald auch ausgezeichnet auf die grundlegende akademische Reform des Humanmedizinstudiums, den Masterplan Medizinstudium 2020, vorbereitet. Weitere Akzente können wir darüber hinaus mit dem neuen Studiengang Pflege setzen, der in Kürze starten soll.“

Nicht zuletzt war eine aktive Gleichstellungspolitik eine Herzensangelegenheit des scheidenden Vorstandsvorsitzenden. „Neun der insgesamt 21 Berufungen auf Professuren der UMG waren in den vergangenen vier Jahren Frauen, die sich in qualitativ hochkarätigen Verfahren durchgesetzt haben. Das ist eine vielversprechende positive Entwicklung, allerdings muss daran künftig nahtlos angeknüpft werden. Wir brauchen die hochqualifizierten, engagierten Frauen in unserer UMG in allen Positionen.“

Die Nachfolge für die Position des hauptamtlichen Dekans ist rechtzeitig ausgeschrieben worden. Aktuell befindet sich das aufwändige Berufungsverfahren auf der Zielgeraden. Der Fakultätsrat der Universitätsmedizin Greifswald wird demnächst über die neue Dekanin oder den neuen Dekan entscheiden. Über den Vorstandsvorsitz entscheidet anschließend der Aufsichtsrat.

Prof. Dr. Max P. Baur (70) ist in Düsseldorf aufgewachsen und hat an der Universität Bonn Mathematik studiert. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of California in Los Angeles (USA) habilitierte er 1981 an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn zum Fachgebiet „Medizinische Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung“ und übernahm 1985 dort den Lehrstuhl für „Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie“. Zuvor leitete der verheiratete Vater von vier erwachsenen Kindern von 1982 bis 1985 die Abteilung Biometrie und Epidemiologie am Deutschen Diabetes Forschungsinstitut (DDFI) in Düsseldorf. Von 2005 bis 2010 war er Prorektor für Wissenschaft und Forschung der Universität Bonn. Seit 2011 und bis zum Wechsel an die Universitätsmedizin Greifswald zum 1. Juni 2015 stand der Mathematiker als hauptamtlicher Dekan an der Spitze der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn.

Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit liegen in der genetischen Epidemiologie komplexer Krankheiten, der Diabetesforschung sowie in der statistischen Abstammungs- und Spurenbegutachtung. Prof. Dr. Max P. Baur ist Mitglied in mehreren nationalen und internationalen Fachgesellschaften und deren Gremien und hat mehr als 200 wissenschaftliche Beiträge und vier Bücher publiziert.


Dies ist eine Medieninformation der Universitätsmedizin Greifswald.

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