Veranstaltungsreihe "No Go! Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt im universitären Kontext"

Sexualisierte Diskriminierung und Belästigung existieren leider überall – auch an unserer Universität. Aufgrund aktueller Vorfälle von sexualisierter Diskriminierung und Belästigung an verschiedenen Fakultäten fanden bereits mehrfach Informationsveranstaltungen zum Thema statt. Am 26. April 2023 lud der Personalrat in Zusammenarbeit mit dem Büro der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten zu einer Personalversammlung mit den beiden Expertinnen Silke Schnabel (Beraterin in einer spezialisierten Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Stralsund) und Tryntje Larkens (Rechtsanwältin, Schwerpunkt sexualisierte Gewalt) ein. Aufgrund einer sehr positiven Resonanz und dem Wunsch nach einer ähnlichen Veranstaltung innerhalb der Studierendenschaft organisierte der AStA in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro am 06. Juli 2023 eine Informationsveranstaltung mit Silke Schnabel und Friederike Wardenga (Dipl.-Psychologin) für Studierende, in der Inhalte zum Umgang mit sexualisierter Diskriminierung als Betroffene*r oder Beobachter*in vermittelt wurden. Als weitere Veranstaltung der No Go! Kampagne organisierte der AStA in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro am 07. November 2023 einen Workshop für Fachschaftsräte, in dem Silke Schnabel über mögliche Handlungsoptionen und Grenzen berichtete, die Fachschaftsräte nutzen können, wenn sie mit dem Thema sexualisierte Diskriminierung konfrontiert werden.

Die Inhalte der Veranstaltungen, insbesondere die Informationen zu den vorgestellten Beratungsstellen, können im Folgenden jederzeit nachgelesen werden. Bei Fragen oder weiteren Anliegen steht das Gleichstellungsbüro jederzeit gerne zur Verfügung.

Power-Point-Präsentation zum Workshop/ interaktiver Vortrag zum Thema "No Go! Sexualisierte Diskriminierung im universitären Kontext" für Fachschaftsräte

Sexualisierte Diskriminierung im universitären Kontext_Schnabel und Wardenga

Sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz unter besonderer Berücksichtigung des AGG

 

1. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und an der Universität

1. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und an der Universität

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sowie das Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst des Landes Mecklenburg-Vorpommern (GlG) schützen Beschäftigte an der Universität Greifswald vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Die Hochschule ist als Arbeitgeberin dazu verpflichtet, für ein sicheres Arbeitsumfeld ohne Belästigungen zu sorgen.

In diesem Rahmen wurde auch die Richtlinie der Universität Greifswald  gegen Diskriminierung (RL) verabschiedet, die das AGG und das GlG konkretisieren soll. Sie verpflichtet die Hochschule zu präventiven Maßnahmen, sowie zur Aufklärung von Fällen sexualisierter Diskriminierung, Belästigung und Gewalt und zur Ergreifung von Gegenmaßnahmen. Das Besondere ist, dass die RL alle Mitglieder der Universität einschließlich der Studierenden sowie Besucher*innen und Gäste miteinbezieht und umfassend schützt. Das Arbeitsverhältnis mit der Hochschule ist somit nicht der einzige Anknüpfpunkt.

2. Begriffsklärung - sexuelle Belästigung

2. Begriffsklärung - sexuelle Belästigung

Sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt ist jedes unerwünschte, sexualbezogene Verhalten, das die Würde der Betroffenen verletzt und ein Klima der Einschüchterung, Entwürdigung und Beleidigung aufgrund sexualisierter Handlungen schafft. (§ 1 der RL)

Beispiele nach § 2 Abs. 2 der RL:

  • Sexualisierter und herabwürdigender Sprachgebrauch,
  • Entwürdigende Bemerkungen oder Witze über Personen, ihren Körper, ihr Verhalten, oder ihr Intimleben,
  • Unerwünschte Gesten und Verhaltensweisen mit sexuellem Bezug,
  • Verbale, bildliche oder elektronische Präsentation pornografischer oder sexualisierter Darstellungen mit entwürdigender Absicht der Präsentierenden,
  • Unerwünschte Körperkontakte,
  • Unerwünschte Aufforderung oder Nötigung zu sexuellem Verhalten,
  • Verfolgung oder Nötigung mit sexuellem Hintergrund,
  • Vergewaltigung

Als besonders schwerwiegend werden sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt unter Ausnutzung von Abhängigkeitsverhältnissen am Ausbildungs- und Arbeitsplatz oder in Studium und Lehre eingestuft. Dies betrifft gerade die Androhung von persönlichen studienbezogenen oder beruflichen Nachteilen oder der Zusage von Vorteilen.

3. Verfahren und Dokumentationen

3. Verfahren und Dokumentationen

Es ist zunächst wichtig, dass Sie – soweit es Ihnen möglich ist – ein Gedächtnisprotokoll anlegen, um die Erfahrungen festhalten zu können. Dies kann Ihnen später helfen, den genauen Ablauf zu rekonstruieren, Gesprächsverläufe wiederzugeben und das weitere Verfahren anzugehen. Es ist es sinnvoll zu dokumentieren, wann und wo sich der Vorfall abgespielt hat, wer bzw. welche Personen involviert oder beteiligt waren und was geschehen ist. Hilfreiche Formulare für die Dokumentation sind das Gedächtnisprotokoll sowie die Erfassung von Mobbing-Handlungen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

An der Universität berät Sie in Fällen sexualisierter Diskriminierung und Belästigung die zentrale Gleichstellungsbeauftragte. Diese kann Sie auch über Fristen informieren, die für etwaige Verfahren eingehalten werden müssen.

Im Falle einer Beschwerde kann die Dokumentation über diese Vorlage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes erfolgen.

4.1 Beratungsstellen und Angebote für Notfälle

Beratungsstellen

Zentrale Gleichstellungsbeauftragte

Beratung für Betroffene sexualisierter Diskriminierung

 

Ruth Terodde

Telefon: 03834 420 1108

E-Mail: teroddeuni-greifswaldde

 

Domstr. 11, Eingang 4

Raum 2.17

17489 Greifswald

Caritas-Regionalzentrum Greifswald

Beratung für Betroffene sexualisierter Gewalt

 

 

Telefon: 03834 79 83199

E-Mail: anonym.greifswaldcaritas-vorpommernde

 

Bahnhofstraße 16

17489 Greifswald


Anlaufstellen für Notfälle

Notaufnahme der Universitätsmedizin Greifswald

 

Fleischmannstraße 8

17475 Greifswald

 

 

Telefon: 03834 8622531

E-Mail: info-unimedizinuni-greifswaldde

Gerichtsmedizin & Klinikum in Greifswald

 

Institut für Rechtsmedizin

Kuhstraße 30

17489 Greifswald

 

Telefon: 03834 865743

E-Mail: rechtsmeuni-greifswaldde


Ruth Terodde

Zentrale Gleichstellungsbeauftragte

 

Domstraße 11, Eingang 4

Raum 2.17

17489 Greifswald

Telefon: +49 3834 420 1108

teroddeuni-greifswaldde

Lisa Scheunemann

Studentische Mitarbeiterin

Antidiskriminierung

Domstraße 11, Eingang 4

Raum 2.16

17489 Greifswald

Telefon +49 3834 420 3491

diskriminierungsfrei_gleichstellunguni-greifswaldde