Ehrendoktorwürde Dirk van Zyl Smit

Foto: Hans-Werner Hausmann
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Dekanat der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät
Ernst-Lohmeyer-Platz 1, 17489 Greifswald
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Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Greifswald verlieh am 21. November 2008 die Ehrendoktorwürde an Dirk van Zyl Smit, Professor an der Universität Nottingham. 

Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Greifswald hat Prof. Dr. Dirk van Zyl Smit für eine Ehrenpromotion vorgeschlagen, weil er sich als herausragender Wissenschaftler in besonderem Maß um die Fakultät verdient gemacht hat. Seit 1993 hat er regelmäßig Gastvorlesungen und Lehrveranstaltungen abgehalten, in den vergangenen Jahren vor allem im Rahmen des Masterprogramms bzw. Schwerpunktstudiums „Kriminologie und Strafrechtspflege“. Er hat sich an international vergleichenden Projekten des Lehrstuhls für Kriminologie beteiligt und damit dazu beigetragen, dass Greifswald international als Zentrum der kriminologischen und der Strafvollzugsforschung wahrgenommen wird. Auch in Zukunft wird Professor van Zyl Smit mindestens einmal pro Jahr Vorlesungen für Studierenden in Greifswald halten. Der Wissenschaftler gilt als vorzüglicher Fachmann für internationales und europäisches Strafvollzugsrecht. Besonders erwähnenswert sind seine Arbeiten zur wichtigen Frage, wo und nach welchem Recht die in Kriegsverbrechertribunalen verhängten Freiheitsstrafen zu vollstrecken sind.

Zur Person

Prof. Dr. jur. Dirk van Zyl Smit wurde 1949 in Südafrika geboren. Nach seinem Studium und Graduierung hat er in den 1970er Jahren sowohl praktische Erfahrungen als Anwalt wie auch als Lehrkraft an der juristischen Fakultät im Bereich Kriminologie gesammelt. Nach einem Postgraduiertendiplom in Kriminologie an der Universität Edinburgh/Schottland (1974/75) wurde er 1977 zum Senior Lecturer in Law an der Universität Witwatersrand in Johannesburg ernannt. 1981 promovierte er in Edinburgh mit einer Arbeit zum Britischen Patentrecht.

Anfang 1982 wurde er zum Associate Professor in Witwatersrand ernannt, Mitte 1982 zum Professor für Kriminologie und zum Direktor des Instituts für Kriminologie in Kapstadt berufen. Unter seiner Leitung wurde das Institut in den 1980er Jahren zu einer Keimzelle des demokratischen Widerstands und des Kampfes gegen die repressive Kriminalpolitik der Apartheid-Regierung. Von der Regierung Mandela wurde er nach dem Machtwechsel zum Vorsitzenden der Gesetzgebungskommission für ein neues südafrikanisches Strafvollzugsgesetz berufen. Das von ihm erarbeitete Gesetz (Correctional Services Act) trat 1998 in Kraft. Seit 2001 lehrte er an der Universität Nottingham/England. Unter anderem war er Gastprofessor an der Berliner Humboldt-Universität und hat zahlreiche Vorlesungen und Seminare in Greifswald gehalten.

Prof. Dr. jur. Dirk van Zyl Smit hat bei der Entwicklung internationaler Menschenrechtsstandards für die Vereinten Nationen und für den Europarat maßgeblich mitgewirkt und war beispielsweise einer von drei Experten, die die 2006 verabschiedeten Europäischen Strafvollzugsgrundsätze sowie die im Juni 2008 beschlossenen „European Rules for Juveniles Subject to Sanctions and Measures“ erarbeitet haben.