Ehrendoktorwürde William Wolff

Verleihung der Ehrendoktorwürde an Landesrabbiner William Wolff
Foto: Hans-Werner Hausmann
Verleihung der Ehrendoktorwürde an Landesrabbiner William Wolff
Foto: Hans-Werner Hausmann

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Die Theologische Fakultät der Universität Greifswald verlieh am 25. Oktober 2006 die Ehrendoktorwürde an William Wolff, Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern und ehemaliger Journalist und Korrespondent verschiedener englischer Tageszeitungen.

Landesrabbiner William Wolff gehörte seit Beginn seiner Amtszeit in Mecklenburg-Vorpommern im April 2002 zu den prägenden Persönlichkeiten jüdischen Lebens und jüdischer Tradition sowohl im Bereich gemeindlicher Bildungsarbeit als auch auf der Ebene des wissenschaftlichen Diskurses. In vielfältiger Weise hatte sich Landesrabbiner Wolff seither um das fundierte Gespräch zwischen jüdischer und christlicher Theologie verdient gemacht. Die Theologische Fakultät ehrte mit William Wolff einen Mann, dem die Vermittlung jüdischen Erbes zwischen Seelsorgepraxis und kritischer Bibelwissenschaft in der gemeinsamen Verantwortung jüdisch-christlicher Beziehung ein zentrales Anliegen bedeutete. 

Zur Person

William Wolff wurde 1927 als Wilhelm Wolff in Berlin geboren. 1933 floh er mit seinen Eltern und Geschwistern vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam und von dort aus nach London. In London absolvierte er ein Wirtschaftsstudium und wurde zu einem renommierten Politjournalisten, der Parlamentssprecher und als Korrespondent verschiedener englischer Tageszeitungen das weltpolitische Geschehen begleitete. Mit 53 Jahren begann er seine Ausbildung zu Rabbiner am Leo-Baeck-College in London und erhielt 1984 seine Ordination – die offizielle Bescheinigung als Rabbiner tätig zu werden. Nach seiner Amtszeit an der West London Synagoge und in Wimbledon übernahm er 2002 mit 75 Jahren das Amt des Landesrabbiners von Mecklenburg-Vorpommern. Dort betreute er bis 2015 die drei jüdischen Gemeinden in Schwerin, Rostock und Wismar mit fast 2000 Angehörigen.
William Wolff verstarb am 8. Juli 2020 in seinem englischen Heimatort.