Menschen in Vorpommern möchten mehr über die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte in der Region wissen

Auswertung der Befragung ©Betina_Meliss
Auswertung der Befragung © Betina_Meliss

Von September bis November 2019 wurden Fragebögen per Post an 12 500 zufällig ausgewählte Personen in Vorpommern verschickt. Knapp 17 Prozent der Angeschriebenen haben die Fragebögen ausgefüllt und zurückgeschickt. „Das ist für diese Art von Befragungen ein hoher Rücklauf. Allein dies belegt das große Interesse der Bevölkerung an Informationen über die Region, in der sie leben. Die Antworten helfen uns, die Sichtweise der Bevölkerung auf die landwirtschaftlich geprägte Umwelt in Vorpommern zu beurteilen“, so Judith Maruschke vom Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie an der Universität Greifswald. Sie begleitet die Befragung als wissenschaftliche Mitarbeiterin.

Einige ausgewählte Befragungsergebnisse

  • Etwa zwei Drittel der Befragten verbringen täglich mehr als eine Stunde in der landwirtschaftlich geprägten Umwelt Vorpommerns. Als Gründe nennen sie vor allem gesundheitliche Aspekte und Entspannung, aber auch das Erlebnis der Ästhetik der Landschaften.
  • Über 50 Prozent nennen ihr Interesse am Obst- und Gartenbau und weitere 40 Prozent an der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte.
  • Mehr als 40 Prozent der Befragten wünschen sich noch mehr Informationen zu Lern- und Erlebnisorten in der Landschaft. Im Rahmen des Projekts sollen solche Orte, die diese Aspekte verknüpfen, nun weiterentwickelt werden.
  • Bei acht von zehn der Befragten findet sich eine hohe Zustimmung zur Aussage, dass die Landwirtschaft in Vorpommern in stärkerem Maße für den heimischen Markt produzieren sollte.
  • Ebenso sind mehr als drei Viertel der Befragten der Meinung, dass Vorpommern weitere Gelegenheiten ergreifen sollte, einen Beitrag zur Senkung der Emission von Treibhausgasen zu leisten.
  • Bei nur knapp 60 Prozent und damit deutlich weniger Befragten ist bekannt, dass dies auch durch eine Wiedervernässung der Moore erreicht werden kann.

Wie geht es weiter?

Eine Zusammenstellung erster Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung kann auf der Internetseite des Projekts Vorpommern Connect zum Download heruntergeladen werden (www.vorpommern-connect.de). Außerdem werden die Ergebnisse in einer „VoCo Road-Show“ in den kommenden Monaten in öffentlichen Veranstaltungen in Stralsund, Greifswald und Anklam vorgestellt und mit der Bevölkerung diskutiert. Die Termine werden rechtzeitig öffentlich bekannt gemacht. „Ab Mitte September werden wir die Ergebnisse der Befragung auch zusammen mit Ergebnissen aus unseren Fokusgruppen in Szenarien-Workshops mit verschiedenen Akteursgruppen aus Vorpommern aufbereiten und für die Auswahl von Modellprojekten im weiteren Verlauf des Projekts nutzbar machen“, so Projektmanager Dr. Michael Rühs.

Das Projekt Vorpommern Connect

Das umsetzungsorientierte Vorhaben Vorpommern Connect soll helfen, das Zusammenwachsen der städtischen und ländlichen Gebiete in Vorpommern zu fördern, indem Wertschöpfung und andere Gemeinwohlwirkungen aus der und für die Region erhöht werden. Verkürzt auf die Schlagworte ENERGIE, ESSEN und ERLEBEN lassen sich die Themenschwerpunkte dabei zusammenfassen. Dahinter stehen Wärmeversorgung aus regionalen erneuerbaren Rohstoffen, regionale Produkte aus der Landwirtschaft und die Verbindung dieser beiden Themen mit der Idee lebenslangen Lernens und Bildung für Nachhaltigkeit.

Vorpommern Connect ist darauf ausgerichtet, die Stadt-Land-Beziehungen in der Region Vorpommern mit ihrem gemeinsamen Oberzentrum der Hansestädte Greifswald und Stralsund zu verbessern, Konflikte zu reduzieren und Entwicklungspotenziale zu erschließen. Praxispartner sind die beiden Landkreise Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald, die Universitäts- und Hansestadt Greifswald sowie die Michael-Succow-Stiftung.

Das Projekt wird von 2018 bis 2023 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Im Rahmen des Vorhabens werden Modellprojekte in der Region entwickelt und in der Umsetzung begleitet. Dabei stehen neue Optionen für die Nutzung und Wertschöpfung im Fokus, die durch regionale Verarbeitung die Wertschöpfung im ländlichen Raum erhöhen und damit die regionale Entwicklung stabilisieren.

Weitere Informationen
Vorpommern Connect
Zum Medienfoto

Ansprechpartner*innen an der Universität Greifswald

Zur Befragung
Judith Maruschke | Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Institut für Geographie und Geologie
Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie
Telefon 03834 420 4482
judith-maria.maruschkeuni-greifswaldde

Zum Projekt
Dr. Michael Rühs
Projektmanager Verbundkoordination VoCo – Vorpommern Connect
Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
Lehrstuhl AVWL und Landschaftsökonomie
Soldmannstraße 15, 17489 Greifswald
Telefon 03834 420 4180
ruehsuni-greifswaldde

 

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