Mikrobiologisches Forschungszentrum C_FunGene in Greifswald nimmt Arbeit auf

Bioökonomie
Außenansicht des C_FunGene, Foto: Magnus Schult
Außenansicht des C_FunGene, Foto: Magnus Schult
Gute Forschungsbedingungen und modernste Technik, Foto: Magnus Schult
Gute Forschungsbedingungen und modernste Technik, Foto: Magnus Schult
Blick in einen Laborraum, Foto: Magnus Schult
Blick in einen Laborraum, Foto: Magnus Schult

Ein Herzstück im C_FunGene sind die in Greifswald etablierten Proteomtechnologien, die globale Proteinanalysen von Mikroorganismen, von menschlichen, tierischen und Umweltproben ermöglichen. Damit können Anpassungsmechanismen von Mikroben an Lebensräume aufgeklärt werden, um die molekularen Mechanismen grundlegender Lebensprozesse zu verstehen, ein Forschungsfeld, in dem Greifswalder Forscher und Forscherinnen seit vielen Jahren in verschiedenen Verbundprojekten international anerkannt mitwirken.

Weiterhin kann unter besten technischen Bedingungen interdisziplinär die zunehmende Ausbreitung von antibiotikaresistenten bakteriellen Krankheitserregern untersucht werden. So werden im DFG Graduiertenkolleg 1870 die molekularen Mechanismen bakterieller Erreger von Atemwegsinfektionen aufgeklärt, während im Rahmen des Verbundprojektes VacoME Impfstoffe gegen bestimmte bakterielle Krankheitserreger bei Mensch und Schwein entwickelt werden. In den KoInfekt- und Card-ii-Omics-Verbundprojekten der Landesexzellenzinitative MV wird zu neuen Strategien zur Bekämpfung von Implantatinfektionen oder Atemwegserkrankungen geforscht. Im Verbundprojekt ANTIRES sollen dagegen die Verbreitungswege antibiotikaresistenter Bakterien in belasteten Abwässern aufgeklärt werden, um Abwehrstrategien und einen Schnelltest zu entwickeln.

Für ihre Forschungen können die Forscherinnen und Forscher Labore der Sicherheitskategorien S1 bis S3 nutzen. Damit ist es möglich, an Modellorganismen, relevanten Umweltbakterien, aber auch an antibiotikaresistenten Krankheitserregern zu forschen. Es gelten darum für das gesamte Forschungszentrum hohe Sicherheitsstandards.

Der dreigeschossige Bau hat ein zentrales, über alle Etagen offenes Treppenhaus. Durch das helle, lichte Foyer besteht in allen Etagen Zutritt zu den Büros im Ostflügel des Gebäudes. Im Westflügel befinden sich die Forschungsräume mit ihren zugehörigen Funktionsflächen.

Hinzu kommt eine öffentliche Zone mit Konferenz- und Kommunikationsbereichen. Die Seminar- und Konferenzräume befinden sich im Erdgeschoss. Sie werden insbesondere für den wissenschaftlichen Austausch unter den Gruppen und mit Gästen genutzt. Zudem befinden sich im ersten Obergeschoss weitere Verfügungslabore, die von Forschungspartnern flexibel genutzt werden können. Die Gebäudetechnik ist im zurückversetzten Dachgeschoss untergebracht und im Erdgeschoss gibt es einen begrünten Innenhof.

Beim Bau des Forschungskomplexes wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. Planungs- und Orientierungshilfe war hier das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB). Ziel war, das Gebäude über den gesamten Lebenszyklus im Hinblick auf den Energie- und Ressourcenverbrauch, die Umweltbelastungen, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit zu optimieren und gesunde und angenehme Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Die Nutzfläche im Gebäude beträgt 3 433 m². Der Entwurf stammt von der MHB Planungs- und Ingenieurgesellschaft mbH aus Rostock. Realisiert wurde das Vorhaben durch den Betrieb Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V), Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau.

Stimmen zum Neubau

Prof. Dr. Johanna Weber, Rektorin der Universität Greifswald:
„Die Übergabe eines neuen Gebäudes ist für die Universität in jedem Fall ein Gewinn. Der neue Forschungsbau stellt aber einen zusätzlichen Erfolg dar, da er im nationalen Wettbewerb unter strenger wissenschaftlicher Begutachtung errungen wurde und unsere Forschungsexzellenz in diesem Themenbereich bestätigt.“

Prof. Dr. Sven Hammerschmidt, Abteilungsleiter Molekulare Genetik und Infektionsbiologie:
„Das neue Forschungszentrum mit den Hochsicherheitslaboren und der umfangreichen Proteomtechnologie bietet uns hervorragende Bedingungen, unsere interdisziplinären und international ausgerichtete Forschung auf Spitzenniveau fortzusetzen. Die räumliche Nähe von Mikrobiologen, Infektionsforschern, Proteomforschern und Bioinformatiker in diesem Zentrum bildet dabei den Kern für Synergien und neue innovative Forschungsansätze. Die geschaffenen Kommunikationsflächen außerhalb der Laborflächen werden die wissenschaftliche Diskussion weiter fördern.“

Weitere Informationen
Eckdaten zum Neubauprojekt
Programm der Eröffnungsveranstaltung am 23.03.2018
Eröffnungssymposium am 24.03.2018
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder

Medieninfo als PDF
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Kurz-URL https://tinyurl.com/yd5hnetz

Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Sven Hammerschmidt
Interfakultäres Institut für Genetik und Funktionel
le GenomforschungAbteilung Molekulare Genetik und Infektionsbiologie
Felix-Hausdorff-Straße 8, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 5701
sven.hammerschmidtuni-greifswaldde

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