Universität Greifswald stellt Konzept zum Umgang mit der Energiekrise vor

Symbolbild Energie, © Oliver Böhm
Symbolbild Energie, © Oliver Böhm

Bereits seit mehreren Wochen bereitet sich die Universität auf Engpässe in der Energieversorgung vor, denn bundesweit besteht die Gefahr, dass eine Gasmangellage eintritt oder es zu Stromausfällen kommt. Es wurden unterschiedliche Krisenszenarien identifiziert, beschrieben und Empfehlungen für Handlungspläne entworfen. So wurden eine Handreichung, eine Checkliste für Labore und Lager mit physikalisch, chemisch und/oder biologischem Gefährdungspotenzial sowie eine Checkliste für wissenschaftliche Sammlungen, historische Dokumentensammlungen, Archive sowie Bibliotheken inklusive Handlungsanweisungen entwickelt und bereitgestellt. Die Einrichtungen wurden gebeten, bis Ende Oktober Notfallpläne zu erstellen und diese an Mitarbeitende und Studierende zu kommunizieren. In regelmäßigen E-Mails wird die Hochschulöffentlichkeit über die Arbeit des Energie-Krisenstabs informiert.

Trotz der genannten Herausforderungen soll das Wintersemester umfänglich in Präsenz stattfinden. „Wir sind eine Präsenz-Universität und daran wollen wir festhalten. Alles andere wäre unfair unseren Studierenden gegenüber, die schon zwei Corona-Jahre unter schwierigsten Bedingungen erleben mussten“, betont Rektorin Prof. Dr. Katharina Riedel und ergänzt: „Aber jeder einzelne kann mit kleinen Maßnahmen zum Energiesparen beitragen.“

Dafür wurde eine Internetseite eingerichtet, auf der Hochschulangehörige Tipps und Informationen zum Energiesparen finden. Und am 30. September 2022 sind alle Universitätsangehörigen zum „Tag der Nachhaltigkeit“ eingeladen. Der Aktionstag findet im Rahmen der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit (DAN) statt und bietet u. a. den Vortrag „Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz“ an. Ziel ist es, die Universitätsmitglieder für das Thema Nachhaltigkeit und ressourcenschonendes Arbeiten zu sensibilisieren. Jörg Romanski, Umweltbeauftragter der TU Berlin berichtet in seinem fachlichen Beitrag über konkrete Maßnahmen, Kennzahlen und Strategien, die die TU ergriffen hat. Am Nachmittag findet ein Workshop statt, der die Sichtweise und Vorstellungen der Mitarbeitenden stärker in den Blick nimmt.

„Mit dem Tag der Nachhaltigkeit wollen wir zeigen, dass es unser Ziel ist, nicht nur in Anbetracht möglicher Energieengpässe nachhaltiger zu werden. Bis 2030 wollen wir klimaneutral forschen, lehren und arbeiten, so steht es in der Klimaschutzstrategie des Senats“, verdeutlicht der Studentische Prorektor Hennis Herbst, der den Aktionstag initiiert und organisiert hat.

Folgende Energiesparmaßnahmen hat die Universität im Hinblick auf die Energiekrise bereits umgesetzt:
• Die Raumtemperatur am Arbeitsplatz wurde auf 19 °C gesenkt. Eine Anpassung der Gebäudeleittechnik ist erfolgt.
• Die werktägliche Heizzeit wird in der Regel auf 07:00 bis 16:00 Uhr beschränkt. Außerhalb davon läuft die Nachtabsenkung (2 bis 3 °C weniger).
• Die Außenbeleuchtung zahlreicher Gebäude wurde dort, wo keine Beeinträchtigung der Verkehrs- oder Einbruchssicherheit besteht, abgestellt.
• Klima- und Raumluftanlagen wurden und werden angepasst. Ein verringerter Einsatz senkt den Energieverbrauch.
• Benennung von Energieverantwortlichen für einzelne Gebäude.

Gleichzeitig erwartet die Universität für 2023 Mehrkosten von mindestens 8 Mio. EUR. Ursache dafür sind die exorbitant gestiegenen Bezugskosten für Fernwärme, Gas und Strom, die Anhebung des Mindestlohns und weitere überdurchschnittliche Preissteigerungen beim Bezug von Lieferungen und Leistungen aufgrund der allgemeinen Inflation. Ohne adäquate finanzielle Unterstützung der Landesregierung steht die Universität vor tiefgreifenden Einschnitten in Forschung und Lehre.

Weitere Informationen
Informationen zum Energie-Krisenstab
Informationen zu Energiesparmaßnahmen

Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Julia Lammertz
Stv. Pressesprecherin | Hochschulkommunikation
Domstraße 11, Eingang 1, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 1150
pressestelleuni-greifswaldde

 

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