Universität im Rathaus - Rückschau auf vergangene Vorlesungen

#wissenlocktmich ... zur Uni Greifswald

Die Angebote der Universität Greifswald für alle, die neugierig sind und wissen wollen.

Porträt Prof. Dr. Michael Sauthoff
16. Oktober 2023

Der Vortrag soll zunächst eine allgemeine Einführung in die Materien des Straßenrechtes, des Verkehrsrechtes und der Möglichkeiten einer Gemeinde, Verkehrswege zu planen bzw. umzugestalten, geben. Im Mittelpunkt sollen die Möglichkeiten stehen, nach geltendem Recht den Radverkehr zu fördern. Der reiche Instrumentenkasten ermöglicht verschiedene Ziele und Gestaltungen, zum Beispiel Radverkehrsstraßen oder Radverkehrszonen oder Anordnungen, die Sicherheit des Radverkehrs zu erhöhen. Insbesondere soll es um die Frage gehen, ob und wie die Aufteilung der Straße auf verschiedene Nutzer (Radverkehr, Fußgängerverkehr, Kraftfahrzeugverkehr) neu gestaltet werden kann. Dem soll sich ein Ausblick auf die Überlegungen anschließen, das Instrumentarium zur Förderung des Radverkehrs durch gesetzliche Änderungen zu erweitern.

Ein Baustein der Verkehrswende: die Förderung des Radverkehrs.

Prof. Dr. Michael Sauthoff

Prof. Dr. Carsten Oliver Schmidt
13. November 2023

Eigentlich möchte man meinen, dass jede medizinische Untersuchung wertvolle neue Informationen liefert, um Beschwerden oder Krankheiten besser zu verstehen und dadurch eventuell erforderliche Therapien in geeignete Bahnen lenkt. Leider ist dem nicht immer so. Die Intuition kann trügen. Selbst qualitativ hochwertige Diagnostik führt leicht in die Irre, wenn Sie bei den falschen Personen durchgeführt wird. Es kann sogar ein Schaden entstehen durch unnötige Anschlussdiagnostik, durch falsche medizinische Behandlungen oder einfach durch unnötige Befürchtungen hinsichtlich des Vorliegens schwerer Krankheiten. Dieser Vortrag geht dem scheinbaren Paradoxon nach und zeigt auf, unter welchen Voraussetzungen das scheinbar Nützliche sich ins Gegenteil verkehrt. Im Fokus steht bildgebende Diagnostik, zum Beispiel die Magnetresonanztomographie. Dazu werden Forschungsergebnisse aus der Allgemeinbevölkerung dargestellt, die im Rahmen von der Study of Health in Pomerania (SHIP) gewonnen wurden, sowie Ergebnisse aus Studien bei Patient*innen. Berücksichtigt werden auch medizinische Leitlinien mit ihren Hinweisen gegen Diagnostik.

 

Sind medizinische Untersuchungen immer hilfreich? Diagnostik kann auch schaden!

Prof. Dr. rer. med. habil. Dr. phil. Carsten Oliver Schmidt

Porträt Prof. Dr. Jakub Limanowski
11. Dezember 2023

Wie das Gehirn den „eigenen“ Körper repräsentiert ist eine klassische Frage u. a. der Psychologie und Neurowissenschaft. Experimente sowie Fallstudien deuten auf ein besonderes Netzwerk an Hirnarealen hin, das Information aus verschiedenen Sinnen zu einem ganzheitlichen „Körpermodell“ kombiniert, und damit unsere verkörperte Selbstwahrnehmung ermöglicht. Wie aber gelingt es dem Gehirn, ein „eigenes“ – stabiles – Körpermodell zu erstellen, das dennoch flexibel genug ist, um sich Veränderungen der Umwelt und des eigenen Körpers anzupassen? Und wo liegen die Grenzen solcher neuronaler Körpermodelle, beispielsweise mit Blick auf neuartige Technologien? In diesem Vortrag werden diese Fragen im Licht aktueller neurowissenschaftlicher Erkenntnisse anschaulich diskutiert.

 

Körpermodelle im Gehirn – fundamental, flexibel und fragil

Prof. Dr. Jakub Limanowski

Porträt Prof. Dr. Tobias Braune-Krickau
8. Januar 2024

Ernst Troeltsch (1865 – 1923) zählt zu den bedeutendsten Intellektuellen des frühen 20. Jahrhunderts. Als Soziologe und Historiker hat er bahnbrechende Studien zur kulturellen Bedeutung der Religion vorgelegt. Als liberaler Politiker trat er für die Weimarer Republik ein und hat hellsichtige Kommentare zur Lage seiner Zeit verfasst. Als Theologe hat ihn stets die Frage beschäftigt, wie Christentum und Moderne, wie Glaube und historisches Bewusstsein zusammengehen. Seine Antworten sind bis heute bedenkenswert.

Ernst Troeltsch und die umstrittene Modernität des Christentums

Prof. Dr. theol. Tobias Braune-Krickau

Porträt Prof. Dr. Clemens Räthel
22. Januar 2024

Die Prinzessinnenbibliothek ist ein wirklicher Schatz – es handelt es sich um die komplett erhaltene private Büchersammlung dreier hochadliger Frauen: der schwedischen Prinzessin Sofia Albertina, ihrer Mutter, der schwedischen Königin Luise Ulrike (Schwester des Preußenkönigs Friedrich des Großen) sowie einigen Büchern aus dem Besitz der preußischen Königin Sophie Dorothea, der Mutter von Luise Ulrike.

Ich lade Sie ein, diesen Schatz genauer zu betrachten: Wir werfen einen Blick in das Leben der Sammlerinnen, untersuchen die Bedeutung von Bibliotheken im höfischen Leben, fragen nach Bildungsmöglichkeiten und (Herrschafts-)Wissen von Frauen im frühen 19. Jahrhundert und spüren anhand der Sammlung den kulturellen Austauschbeziehungen zwischen Schweden und Deutschland nach. Välkomna! 

Die Prinzessinnenbibliothek. Eine schwedisch-preußische Geschichte über Kulturaustausch, mächtige Frauen und die Welt der Bücher

Prof. Dr. phil. Clemens Räthel

Porträt Karoline Ritter, © Gina Heitmann, 2023
Porträt Karoline Ritter, © Gina Heitmann, 2023
17. Juli 2023

'Askese' und 'Konsum' bilden gemeinsam ein Begriffspaar, das eine wichtige Hermeneutik für religiöse Praktiken der Gegenwart bietet. Individualisierte Formen des Fastens, der Meditation und des Pilgerns üben sich in Selbstbeschränkung und Selbstkontrolle und gehen nicht selten mit einer Konsumkritik einher. Mit der Philosophie Theodor W. Adornos wird der Vortrag die beiden Begriffe als gleichermaßen ambivalent darlegen, die in einem spannungsreichen Verhältnis zueinanderstehen. Auf diesem Wege lässt sich eine gewinnbringende theologische Perspektive auf ein kontemplatives Selbst- und Weltverhältnis entwickeln.

Askese und Konsum – Theologische Perspektiven auf die Lust am Verzicht

Karoline Ritter

Porträt Prof. Dr. Mareike Fischer, © Kilian Dorner, 2015
Porträt Prof. Dr. Mareike Fischer, © Kilian Dorner, 2015
3. Juli 2023

Als Charles Darwin die natürliche Selektion quasi als Motor für Evolution ausgemacht hat, bezogen sich die Selektionsmerkmale, die er untersucht hat, allein auf morphologische Daten: Welche Schnabelform ist geeigneter zum Knacken von Nüssen und harten Samen, welche Schnabelform ist passender zum Picken von Insekten? Morphologische Daten spielten damals auch eine große Rolle bei der Erstellung erster phylogenetischer Bäume, die die evolutionären Verwandtschaften verschiedener Arten darstellen: morphologisch ähnliche Arten wurden als eng verwandt angesehen.

Heute wissen wir jedoch, dass morphologische Daten häufig trügerisch sind. Daher werden heute zur Rekonstruktion von Evolution meist DNA-, RNA- oder Proteindaten verwendet. Zu deren Auswertung werden biomathematische Methoden und Modelle benötigt. 

Darüber hinaus wissen wir heute, dass Verwandtschaftsbäume häufig nicht das richtige Modell sind -- wenn Pflanzen Hybride bilden oder Bakterien an andere Bakterienarten Antibiotikaresistenzen übertragen, dann sind die entstehenden Verwandtschaftsverhältnisse netzwerkartig. Die Rekonstruktion dieser Netzwerke ist mathematisch äußerst anspruchsvoll -- hier befindet sich die Forschung noch in den Kinderschuhen.

In meinem Vortrag möchte ich Sie mitnehmen in die spannende Welt der Biomathematik und deren Anwendung in der Evolutionsforschung. 

Was Darwin gerne gewusst hätte – Die biomathematische Revolution in der Evolutionsforschung

Prof. Dr. rer. nat. Mareike Fischer

Porträt Prof. Dr. Sophie Baumann, © Gina Heitmann, 2023
Porträt Prof. Dr. Sophie Baumann, © Gina Heitmann, 2023
12. Juni 2023

Sober Curiosity, ein Trend aus den USA, der übersetzt so viel heißt wie „nüchtern, aber neugierig“, findet auch in Deutschland immer mehr Anhänger*innen. Vor allem junge Menschen entscheiden sich bewusst für einen gesunden Lebensstil ohne Alkohol. Doch was ist da dran? In dem Vortrag wird vorgestellt, was nach dem Stand der Wissenschaft die beste Empfehlung zum Umgang mit Alkohol ist und wie die wissenschaftlichen Erkenntnisse in Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit in der Bevölkerung übertragen werden können. Dazu werden Ergebnisse der Studie „Präventive Intervention für ein gesünderes Leben“ (PRINT) präsentiert, die im Bürger*innenamt der Stadt Greifswald ihren Anfang nahm.

Weg mit dem Alkohol, es ist Zeit für Mocktails: Kann man Menschen zu Verzicht verführen?

Prof. Dr. rer. med. Sophie Baumann

Porträt Prof. Jochen Müller, © Patrick Geßner, 2023
Porträt Prof. Jochen Müller, © Patrick Geßner, 2023
17. April 2023

Plenardebatten sind ein wesentlicher Bestandteil des politischen Wettbewerbs in Demokratien. In diesen Debatten beziehen Abgeordnete Position und kritisieren ihre politischen Gegner. Dabei werden Unterschiede zwischen Parteien sichtbar gemacht und begründet. In dem Vortrag werden anhand des Deutschen Bundestages verschiedene politikwissenschaftliche Perspektiven auf Plenardebatten vorgestellt. Untersucht werden Anzahl und Sprache von Reden, sowie die jeweiligen Reaktionen (u.a. Applaus). Die Befunde geben Hinweise darauf, wie sich seit 1949 die innerparteilichen Machtverhältnisse und die parlamentarische Kultur verändert haben.

Debatten im Bundestag. Oder: Was uns Reden über den Wandel der Politik verraten

Prof. Dr. Jochen Müller

Prof. Dr. Andreas Stahl, © Laura Schirrmeister
9. Januar 2023

Das Sehen ist der wichtigste Sinn des Menschen. Umso schwerer wiegt es, wenn dieser Sinn eingeschränkt ist oder gar ganz verloren geht. Eine Augenerkrankung hat oft gravierende Folgen für den Alltag der Betroffenen und deren Angehörige. Viele Augenerkrankungen sind geradezu Volkskrankheiten, betreffen also sehr viele Menschen. In einer alternden Gesellschaft sind sie fast schon die Regel, nicht mehr die Ausnahme. Denken Sie zum Beispiel an den Grauen Star, die Trübung der Augenlinse. Diese betrifft fast alle Menschen ab einem gewissen Lebensalter – glücklicherweise in unterschiedlichem Ausmaß. Aber auch die diabetische Retinopathie, die altersbedingte Makuladegeneration und das Glaukom, der Grüne Star, sind Augenerkrankungen, die sehr viele Menschen betreffen. Glücklicherweise kann man gegen all diese Erkrankungen etwas unternehmen, um die Sehfähigkeit zu erhalten oder wieder zu verbessern. Der Vortrag soll anhand der häufigsten Augenerkrankungen aufzeigen, wie diese festgestellt und behandelt werden können. Ziel ist es, das Bewusstsein für den wichtigsten Sinn des Menschen zu schärfen und Wege aufzuzeigen, wie Augenerkrankungen erkannt und behandelt werden können.

Häufige Augenerkrankungen

Und was man dagegen tun kann

Prof. Dr. med. Andreas Stahl

Prof. Dr. Olaf Hohmann, © Laura Schirrmeister
5. Dezember 2022

Die Frage nach dem „Sinn“ und „Zweck“ der Strafe reicht bis weit in die Antike zurück. Bereits im fünften Jahrhundert vor Christus wurde diskutiert, ob die Strafe dem Übeltäter ohne Rücksicht auf die Folgen Gerechtigkeit widerfahren lassen solle oder ob sie andere abschrecken und so die Gesellschaft bessern soll. Um die richtige Antwort auf diese Frage streiten sich noch heute die Straftheorien. Nach den sogenannten absoluten Straftheorien ist Strafe Vergeltung, stellt Gerechtigkeit wieder her und bewirkt die Sühne. Strafe ist losgelöst von ihrer gesellschaftlichen Wirkung. Demgegenüber gehen die sogenannten relativen Straftheorien davon aus, dass Strafrecht den Zweck hat, Verbrechen zu verhüten. Nicht weil ein Gesetz missachtet wurde wird bestraft, sondern damit nicht keine Gesetze mehr missachtet werden. In dem Streit hat sich bislang noch keines der Lager durchgesetzt. Die Kriminalitätsbereiche sind zu unterschiedlich und die Erwartungen der Gesellschaft zu mannigfaltig, um eine befriedige Antwort zu geben.

Vergeltung, Abschreckung, Besserung, Schutz vor dem Täter?

Warum und wozu strafen wir?

Prof. Dr. jur. Olaf Hohmann 

Prof. Dr. Kathrin Mahlau, © Lukas Voigt
Prof. Dr. Kathrin Mahlau, © Lukas Voigt
28. November 2022

​​​​​​​Das Rügener Inklusionsmodell ist ein Konzept zur Prävention von sonderpädagogischem Förderbedarf und inklusiver Beschulung von Schülerinnen und Schülern mit bereits vorliegenden Entwicklungsstörungen in den Bereichen Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung. Im Vortrag wird gezeigt, wie die Konzeptelemente a) Mehrebenenprävention, b) Evidenzbasierung und c) Monitoring des Lernverlaufes zu einer gelingenden inklusiven Schule beitragen können. Es wird eine Auswahl aktueller Ergebnisse der Evaluationsstudie berichtet.

Umsetzung einer inklusiven Schule

Am Beispiel des Rügener Inklusionsmodells

Prof. Dr. phil. Kathrin Mahlau 

Prof. Dr. Farid Suleiman, © Laura Schirmeister
Prof. Dr. Farid Suleiman, © Laura Schirmeister
7. November 2022

Eine Reihe von wiederkehrenden koranischen Begriffen sind maßgeblich daran beteiligt, die normative Dimension des Korans aufzuspannen und ihr Kontur zu verleihen. Zu diesen gehört der Begriff der Sünde, der im Vortrag einer eingehenden Untersuchung unterzogen werden soll. Insofern die Mahnung zur Einhaltung der Gebote und zum Festhalten am Glauben auch immer auch vor der Möglichkeit von Delinquenz und Leugnung geschieht, ist es nicht verwunderlich, dass die Sünde im Koran ausführlich thematisiert wird. Der Beitrag wird sich dem koranischen Sündenverständnis u.a. auf einem sprachpragmatischen Wege annähern und diesen mit anderen Zugängen, die in der Philosophie und Theologie gängig sind, kontrastieren. An mehreren Stellen des Vortrags wird sich zeigen, dass der Koran die Sünde nicht per se als kritikwürdig einstuft, sondern erst den Umgang mit ihr.

Schuld und Sühne in islamischer Perspektive

Dr. Farid Suleiman

Prof. Dr. Torsten Haberzettl, © Laura Schirmeister
Prof. Dr. Torsten Haberzettl, © Laura Schirmeister
24. Oktober 2022

Tibet – das Dach der Welt ist buchstäblich die Quelle des Lebens für Millionen von Menschen in Asien. Das Hochland von Tibet, Ursprungsgebiet der sieben größten Flüsse Asiens, versorgt einen großen Teil der Weltbevölkerung mit Wasser. Aus diesem Grund wird diese Gegend auch „Der Wasserturm Asiens“ genannt. Neben der reinen Wasserversorgung bringen die Flüsse aber auch fruchtbare Sedimente in ihre Mündungsgebiete, die als Ackerland oder Lebensraum genutzt werden. Deshalb spielen Veränderungen des Wasserkreislaufes in Tibet eine außerordentlich große Rolle für diese Regionen.

Bei dem Begriff Tibet denken die meisten Menschen an hohe Berge, endlose Weiten oder den Dalai Lama. Nur die Wenigsten verbinden großartige Seenlandschaften, das Klimaphänomen Monsun oder gar Umweltforschung mit diesem Teil der Erde. Dieser Vortrag wird die drei Schlagworte miteinander vereinen: Untersuchungen an Ablagerungen verschiedener Seen erlauben einen Blick in die Vergangenheit. Sie zeigen wie der Monsun und damit auch die Wasserversorgung der großen Flüsse sich seit der letzten Eiszeit auf dem Tibetischen Plateau verändert hat. Überregionale Vergleiche mit anderen Klimaarchiven weit über Zentralasien hinaus weisen erstaunliche Übereinstimmungen zur Entwicklung des Weltklimas (z.B. mit der Entwicklung des El Niño Phänomens) in diesem Zeitraum auf. Abschließend wird die Frage behandelt wie der Mensch auf diese Veränderungen reagiert hat.

Umweltforschung auf dem Dach der Welt

Prof. Dr. rer. nat. Torsten Haberzettl

Portrait Prof. Dr. Konstanze Marx, © Magnus Schult
Portrait Prof. Dr. Konstanze Marx, © Magnus Schult
6. Januar 2020 - 17:00 Uhr

Cybermobbing tritt auf, sobald Kinder mit Smartphones ausgestattet werden. Es könnte nun also schnell der Schluss gezogen werden, die Geräte seien es, die digitale Gewalt begünstigen. Die Lösung des Problems bestände dann darin, die Zugangsmöglichkeiten zu sperren. Kinder wachsen aber in eine digitale Gesellschaft hinein, mit der sie vertraut gemacht werden müssen, anstatt sie davon fernzuhalten. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich darüber nachzudenken, welche Gewalt-Mechanismen durch Cybermobbing offenbar werden, wie diese zu erklären und eben auch zu vermeiden sind. Ein sprachwissenschaftlicher Ansatz ist hierbei aufschlussreich, weil Cybermobbing vornehmlich verbal realisiert wird.  Der Vortrag richtet sich an Eltern, Lehrer*innen, internetaffine und internetkritische Zuhörer*innen.

Ansprechpartnein
Prof. Dr. Konstanze Marx
Institut für deutsche Philologie
Fachbereich Germanistische Sprachwissenschaft
Rubenowstraße 3, 17489 Greifswald
Telefon: +49 3834 420 3417
konstanze.marxuni-greifswaldde

 

Cybermobbing-Prävention - Anregungen aus der Sprachwissenschaft

Prof. Dr. Konstanze Marx (Philosophische Fakultät)

Portrait Prof. Dr. Martin Meschede, © Till Junker
Portrait Prof. Dr. Martin Meschede, © Till Junker
2. Dezember 2019 - 17:00 Uhr

Im Frühjahr 2019 war Prof. Martin Meschede Teilnehmer einer Expedition mit dem Forschungsschiff Polarstern. Das Ziel lag im Südatlantik das Gebiet der South-Sandwich Inseln. Etwas östlich der Inselgruppe befindet sich ein untermeerisches Spreizungssystem, an dem in Wassertiefen von über 3000 m Hydrothermalquellen austreten. Hier gibt es schwarze und weiße Raucher, die mit Hilfe eines Tauchroboters erkundet wurden.

Neben den Untersuchungen am Meeresboden wurde auch eine Drohnenbefliegung einer der Inseln, dem Saunders Island, durchgeführt. Dabei ging es um eine detaillierte Kartierung dieser unbewohnten und sehr schwer erreichbaren Vulkaninsel. Im Krater des Vulkans Mount Michael gibt es einen aktiven Lavasee, dem das Interesse der Vulkanologen gilt. Welche Möglichkeiten haben marine Geowissenschaftler, den Meeresboden zu erkunden, mit welchen Schwierigkeiten sind sie konfrontiert? Was sind schwarze und weiße Raucher, wie entstehen sie und was findet man am Meeresboden vor? Diese und weitere Fragen sollen in dem Vortrag näher erläutert werden.

Ansprechpartner
Prof. Dr. Martin Meschede
Institut für Geographie und Geologie
Regionale Geologie und Strukturgeologie
Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße 17 A
17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 4560
meschedeuni-greifswaldde

Heiße Quellen in kalter Umgebung

Prof. Dr. Martin Meschede (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)

Portrait Prof. Dr. Joscha Beckmann, © Magnus Schult
Portrait Prof. Dr. Joscha Beckmann, © Magnus Schult
25. November 2019 - 17:00 Uhr

Digitale Währungen wie der Bitcoin haben in den letzten Jahren eine kontroverse Debatte ausgelöst. Während einige Stimmen von einer neuen Freiheit des Geldes sprechen sehen andere beträchtliche Gefahren für Geldwesen und Anleger. Doch worin liegt der Unterschied zwischen digitalen Währungen und traditionellem Papiergeld? Welche Chancen und Risiken bestehen? Und was plant Facebook mit der neuen Währung „Libra“.?

Ansprechpartner
Prof. Dr. Joscha Beckmann
Lehrstuhl für AVWL, insbesondere Geld und Währung
Friedrich-Loeffler-Straße 70, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 2460
joscha.beckmannuni-greifswaldde

 

Digitale Währungen

Prof. Dr. Joscha Beckmann (Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät)

Portrait PD Dr. Tilman Beyrich, © Magnus Schult
Portrait PD Dr. Tilman Beyrich, © Magnus Schult
11. November 2019 - 17:00 Uhr

Die 74. Greifswalder Bachwoche bringt unter dem Motto „paradiesisch“ im Juni 2020 Edward Elgars Oratorium „The Dream of Gerontius“) zur Aufführung. Die 1900 uraufgeführte Komposition gehört zu den bekanntesten Werken geistlicher Musik Englands. Elgar greift darin auf eine Dichtung des englischen Kardinals John Henry Newman (1801-1890) zurück. Darin schildert dieser den letzten Weg eines alten Mannes (mit dem Kunstnamen «Gerontius») vom Sterbebett hin vor den Richterstuhl Christi. Im Dialog zwischen der Seele und ihrem Schutzengel reflektiert Newman die großen Fragen in Bezug auf die «Letzten Dinge». Wie hören wir heute dieses Oratorium Elgars und diesen Text Newmanns?  Wie lassen sie sich in Beziehung setzen zu unseren „Träumen“ vom ewigen Leben? Im Jahr der Uraufführung von Elgars Oratorium, 1900, erschien übrigens auch Sigmund Freuds „Traumdeutung“! Was hätte Freud wohl zu Gerontius Traum zu sagen? Der Vortrag versucht eine Art Traumdeutung aus evangelischer Perspektive.

Ansprechpartner
PD Dr. Tilman Beyrich
Theologische Fakultät und
Dompfarrer in St. Nikolai Greifswald
tilman.beyrichuni-greifswaldde

Edward Elgars The Dream of Gerontius - Eine (theologische) Traumdeutung

PD Dr. Tilman Beyrich (Theologische Fakultät)

Portrait Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen, © UMG Greifswald
Portrait Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen, © UMG Greifswald

Cholesterin - Was ich immer schon wissen wollte

Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen (Universitätsmedizin Greifswald)

Dr. Andreas Ruwe, © Till Junker
Dr. Andreas Ruwe, © Till Junker
8. Juli 2019 - 17:00 Uhr

Die Bibel ist bei aller religiösen Bedeutung eine historische Quelle für das alltägliche Leben, für Wirtschaft und Kultur im Alten Israel. Sie wird ergänzt durch eine ständig wachsende Zahl von Inschriften, die in Ausgrabungen wieder zutage treten und neue historische Einsichten ermöglichen. Die Wissenschaft, die sich mit diesen Hinterlassenschaften beschäftigt, ist die Althebräische Epigraphik (Inschriftenkunde). Eines ihrer prominenten Zeugnisse, die sogenannte Siloah-Inschrift, wurde 1880 per Zufall in einem lichtlosen antiken Wasserversorgungstunnel im Felsgestein Jerusalems gefunden. Palästinaforscher Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Entzifferung dieses einzigartigen Zeugnisses des offiziellen Jerusalems. 1890 wurde die Tafel gestohlen und Museen in Europa zum Kauf angeboten, bis sie schließlich von den osmanischen Behörden konfisziert und zur Ausstellung ins Istanbuler Archäologische Museum gebracht wurde. Ungelöste Fragen ranken sich bis heute um dieses Stück Stein.

Ansprechpartner
Dr. Andreas Ruwe
Theologische Fakultät
Am Rubenowplatz 2/3, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 2508
ruweuni-greifswaldde

Die Siloahinschrift in Jerusalem - Meilenstein der Palästinawissenschaft und Kriminalfall am Ende des 19. Jahrhunderts

Dr. Andreas Ruwe (Theologische Fakultät)

Prof. Dr. Christer Lindqvist, © Magnus Schult
Prof. Dr. Christer Lindqvist, © Magnus Schult
1. Juli 2019 - 17:00 Uhr

Rätselhafte Runen und wütende Wikinger – damit wird gemeinhin der frühmittelalterliche Norden Europas verbunden. Die Wikinger waren aber auch als Händler und Staatengründer unterwegs mit der Folge, dass das nordische Sprachgebiet für lange Zeit weitaus größer war als heute. Somit standen die Wikinger in Kontakt zu vielen Völkern von Amerika bis Afrika und Asien. Davon erzählen uns nicht nur die Runen und altisländischen Sagas, sondern auch die Gegenwartssprachen und neueste genetische Untersuchungen.

Ansprechpartner
Prof. Dr. Christer Lindqvist
Institut für Fennistik und Skandinavistik
Lehrstuhl für Skandinavistische Sprachwissenschaft
Ernst-Lohmeyer-Platz 3, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 3607
lindqvisuni-greifswaldde

Von Runen und Wikingern

Prof. Dr. Christer Lindqvist (Philosophische Fakultät)

Dr. Deborah Janowitz, © Till Junker
Dr. Deborah Janowitz, © Till Junker
24. Juni 2019 - 17:00 Uhr

Übergewicht ist ein häufiges und aktuelles Thema – für viele Betroffene ein Problem, das sich in den unterschiedlichsten Lebensbereichen niederschlägt. Die häufigsten Ratschläge, die durch Ärzte, Presse und viele andere bezüglich Übergewicht gegeben werden, sind: Sport und Diät. Oft führen diese Ratschläge nicht zum Erfolg einer Gewichtsreduktion. Wie kommt es eigentlich dazu, dass der Mensch weit über seine körperliche Sättigung isst? Welche Mechanismen spielen eine Rolle und welche Auswirkungen hat das auf den Körper insbesondere für das Gehirn? Gehen wir die Behandlung dieser schwerwiegenden Belastung der Betroffenen bisher völlig falsch an? Der Vortrag soll Grundlagen der Sättigungswahrnehmung, der Neurobiologie und der derzeitigen Therapieoptionen von emotionalem Essen berühren.  

Ansprechpartnerin
Dr. med. Deborah Janowitz
Universitätsmedizin Greifswald
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
Telefon: +49 3834 86 6911
janowitzuni-greifswaldde

Emotionales Essen - Wenn Essen ungesund wird

Dr. Deborah Janowitz (Universitätsmedizin Greifswald)

Prof. Dr. Marc Hellmuth, © Magnus Schult
Prof. Dr. Marc Hellmuth, © Magnus Schult
3. Juni 2019 - 17:00 Uhr, St. Spiritus

Ein Graph ist ein einfaches mathematisches Objekt und besteht aus Punkten welche durch Striche verbunden werden können. Ein sehr bekannter Graph ist zum Beispiel "das Haus vom Nikolaus'', welcher seit dem 19. Jahrhundert als ein Zeichenspiel und Rätsel für Kinder Berühmtheit erlangt hat. Ziel dieses Spieles ist es, das Haus vom Nikolaus ohne Absetzen des Stiftes zu zeichnen, so dass dabei keine Strecke zweimal durchlaufen wird. Was dieses Kinderspiel mit dem bekannten Mathematiker Leonhard Euler zu tun hat und wie Graphen genutzt werden, um Probleme in den Naturwissenschaften zu lösen, soll dieser Vortrag näher beleuchten.

Dieser Vortrag findet im soziokulturellen Zentrum St. Spiritus statt.

Ansprechpartner
Prof. Dr. Marc Hellmuth
Institut für Mathematik und Informatik
Junior-Professur für Biomathematik und Informatik
Walther-Rathenau-Straße 47, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 4636

Punkt, Punkt, (Komma), Strich und das Haus vom Nikolaus - Von einfachen mathematischen Objekten zu Erkenntnissen in den Naturwissenschaften

Prof. Dr. Marc Hellmuth (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)

Prof. Dr. Claus Dieter Classen, © Jan Meßerschmidt
Prof. Dr. Claus Dieter Classen, © Jan Meßerschmidt
15. April 2019 - 17:00 Uhr

Der Vortrag zum Thema „Warum für Europa wählen?“ ist im Kontext der Ende Mai stattfindenden Wahlen zum Europäischen Parlament zu sehen. Zunächst wird erläutert, wofür die EU steht: die Sicherung des Friedens, des Wohlergehens der Menschen und grundlegender Werte. Dabei kommt auch die an der Tätigkeit der EU immer wieder zu hörende Kritik zur Sprache, dass sie sich um zu viele Einzelheiten kümmert. In einem zweiten Teil wird darauf eingegangen, welche wichtige Rolle dem Europäischen Parlament im Rahmen der verschiedenen Institutionen der Europäischen Union zukommt. In einem dritten Teil wird einiges zur Struktur des Europäischen Parlaments gesagt, also wie es zusammengesetzt ist und nach welchen Regeln es gewählt wird.

Ansprechpartner
Prof. Dr. Claus Dieter Classen
Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht
Domstraße 20, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 2121
classenuni-greifswaldde

Warum für Europa wählen?

Prof. Dr. Claus Dieter Classen (Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät)