Sprechen über Schmerzen auf der Palliativstation – pflegerische und ärztliche Interaktionen mit Patient*innen im Vergleich

Patient*innengespräch, © Canva

Im stationären Setting einer Palliativstation sind die beiden zentralen professionellen Akteursgruppen gleichermaßen für das Schmerzmanagement zuständig: Die ärztliche Schmerzexploration ist der pflegerischen insofern vorgelagert, als allein die Ärzt*innen über die medikamentöse Schmerztherapie verfügen dürfen. Erst wenn die Ärzt*innen auf Basis ihrer Gespräche mit den Patient*innen entsprechende Analgetika verschrieben haben, können die Pflegekräfte diese verabreichen.

Aus einer linguistischen Perspektive stellt sich angesichts dieser institutionell reglementierten Abläufe die Frage, wie sich die beiden Berufsrollen sowie die mit diesen assoziierten Rechte und Pflichten auf die verschiedenen kommunikativen Praktiken der Pflegekräfte und Ärzt*innen auswirken, die diese im Rahmen der Schmerzexploration einsetzen. Daher beleuchtet der Vortrag die kommunikativen Routinen, die sich im pflegerischen und ärztlichen Sprechen mit Patient*innen im Kontext der Schmerzexploration zeigen. Im Zentrum stehen dabei speziell die Praktiken, mittels derer Pflegekräfte und Ärzt*innen den auf Schmerzen ausgerichteten Explorationsprozess in Gang setzen und somit das Sprechen über dieses Thema erst initiieren. Auf Basis der linguistischen Gesprächsanalyse wird gezeigt, dass die verwendeten sprachlichen Ressourcen in enger Verbindung mit den institutionell vorgegebenen Rechten und Pflichten stehen, diese in den Interaktionen aber auch stets neu hervorgebracht werden.

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Organisator

  • Gesellschaft für deutsche Sprache

Veranstaltungsort

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