Englischunterricht ist mehr als Sprachvermittlung; er ist immer auch ein Ort der Aushandlung von Weltbildern, Normen und Zugehörigkeiten. Die Antrittsvorlesung beleuchtet, inwiefern Fragen nach sprachlicher Vielfalt, Macht und Partizipation grundlegend mit dem Lehren und Lernen des Englischen verwoben sind. Ausgangspunkt ist das Spannungsverhältnis zwischen schulischen Hierarchien und dem Leitziel demokratischer Bildung, das sich im Englischunterricht in besonderer Weise manifestiert. Anhand empirischer Daten aus rekonstruktiven Forschungsprojekten wird gezeigt, wie tief verankerte Vorstellungen von Unterricht, Sprache und Leistungsbewertung aufseiten von Lehrkräften, Lehramtsstudierenden und Schüler*innen demokratische Lernprozesse erschweren können. Gleichzeitig wird deutlich, wie sehr Irritationen etablierter Routinen produktive Lernchancen eröffnen, etwa wenn Schüler*innen den Rahmen gängiger Leistungserwartungen und Sprachnormen sprengen oder – nur vermeintlich – „unterrichtsferne“ Themen einbringen.
Die Antrittsvorlesungen an der Universität Greifswald gehören zur akademischen Tradition. Sie bieten neu ernannten Professorinnen und Professoren Gelegenheit, sich und ihre Forschungsinteressen vorzustellen.
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