Ehrendoktorwürde Wolfgang Koeppen

Foto: Archiv Universität Greifswald
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Wolfgang (Arthur Reinhold) Koeppen wurde am 23. Juni 1906 in Greifswald geboren und starb am 15. März 1996 in München. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. 1990 wurde er Ehrendoktor der Universität Greifswald, 1994 Ehrenbürger der Stadt Greifswald. Besonders bedeutend ist seine Roman-Trilogie des Scheiterns (Tauben im Gras, Das Treibhaus, Tod in Rom), die Anfang der 1950er Jahre entstand und eine erste kritische Bestandsaufnahme der sich formierenden Bundesrepublik nachzeichnet. Koeppens Nachlass wird von der Universität Greifswald betreut.

Zur Person

Wolfgang Koeppen, geboren 1923 in Greifswald als unehelicher Sohn der Näherin Marie Koeppen und des Universitätsdozenten und Augenarztes Dr. Reinhold Halben. Marie Koeppen lebte mit ihrem Sohn bei der Großmutter Emilie Koeppen. Nach deren Tod 1908 zogen beide nach Thorn und später nach Ortelsburg in Ostpreußen. 1919 kehrte die Familie nach Greifswald zurück. Aus Geldnot konnte Wolfgang Koeppen nicht weiter am Gymnasium lernen und musste auf die Mittelschule wechseln. Schließlich brach er die Schule vorzeitig ab und arbeitete als Laufbursche einer Buchhandlung. Ein erhoffter Lehrvertrag kam dabei leider nicht zustande. So hielt er sich 1920 bis 1922 als  Hilfskoch (Heimathafen Stettin) und als Gelegenheitsarbeiter in Hamburg über Wasser, bis er 1924 am Theater in Wismar ein Engagement bekam. Sein Traum Regie zu führen, erfüllte sich nicht, also erfüllte er den Vertrag nicht. Er ging nach Berlin, schrieb sporadisch für die Presse und arbeitete im Glühlampentestsaal der Firma Osram. Im November 1925 starb Koeppens Mutter in Greifswald an einen Hirntumor. 1926 zog es ihn schließlich nach Würzburg. Dort wurde ihm ein Engagement als Dramaturg und Hilfsregisseur mit Spielverpflichtung angeboten. Doch auch dort hielt es ihn nur ein Jahr und er zog weiter nach Berlin und schloss sich dem „Dramaturgischen Kollektiv“ Erwin Piscators an. Koeppen lebte mehrere Jahre von Pressearbeit und Gelegenheitsjobs.