„Ausstellung to go“ des Dalman-Instituts und der Stadtbibliothek Greifswald zeigt restaurierte historische Palästina-Bilder

Sichtung der eingerollten Dalman-Negative durch die Restaurator*innen (Foto: Caroline Figueroa Fuentes/Sreya Chatterjee, HTW Berlin)
Sichtung der eingerollten Dalman-Negative durch die Restaurator*innen (Foto: Caroline Figueroa Fuentes/Sreya Chatterjee, HTW Berlin)
(Foto: Gustaf Dalman, koloriertes Dia: Hentschel-Kunstverlag, Bild: Dalman-Institut als Scan vom Original-Negativ)
Gustaf Dalman: Klatschreigen der Frauen bei einer Hochzeit in Ramallah, vor 1914 – einmal als Original-Schwarz-Weiß-Fotografie aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, einmal als handkoloriertes Glasplattendia, wie es der Hentschel-Verlag vor dem Zweiten Weltkrieg in sein Programm aufgenommen hatte (Foto: Gustaf Dalman, koloriertes Dia: Hentschel-Kunstverlag, Bild: Dalman-Institut als Scan vom Original-Negativ)
Gustaf Dalman: Klatschreigen der Frauen bei einer Hochzeit in Ramallah, vor 1914 – einmal als Original-Schwarz-Weiß-Fotografie aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, einmal als handkoloriertes Glasplattendia, wie es der Hentschel-Verlag vor dem Zweiten Weltkrieg in sein Programm aufgenommen hatte (Foto: Gustaf Dalman, koloriertes Dia: Hentschel-Kunstverlag, Bild: Dalman-Institut als Scan vom Original-Negativ)

Die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit werden vom 3. September bis zum 13. November 2021 – im Rahmen des bundesweiten Themenjahrs „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – als „Ausstellung to go“ präsentiert. Im Foyer der Stadtbibliothek Greifswald sind zwei Vitrinen mit Exponaten zu sehen, dazu ausgewählte großformatige Fotodrucke und eine Videopräsentation über die Restaurierungsarbeiten. Auch ein analoges Booklet zum Mitnehmen ist erhältlich. Zahlreiche virtuelle Angebote ergänzen das Programm. Damit werden nicht nur Szenen einer untergegangenen Kulturlandschaft und die frühen Techniken analoger Fotografie wieder lebendig. Die Studierenden gewähren zugleich einen Blick in ihre Werkstattarbeit: Wie wurden die Negative mit Ziegenhaar und Straußenfeder gereinigt? Wie konnten sie mit Zedernholz und Wasserdampf wieder biegsam gemacht werden?

Das vor 100 Jahren begründete Gustaf-Dalman-Institut dokumentiert die Kulturlandschaft Palästina, wie sie so heute nicht mehr erlebbar ist. Archäologische und ethnologische, naturkundliche und fotografische Zeugnisse geben einen europaweit einmaligen Einblick in die dortige Alltagskultur vor dem Ersten Weltkrieg. Bei den Recherchen zu einem Buch über die Greifswalder Fotosammlung wurden im Institut rund 1000 historische Negative wiederentdeckt. Sie stammen vom Theologen Gustaf Dalman (1855–1941). Schon während seiner ersten Reise in die Kulturlandschaft Palästina 1899/1900 fotografierte er vor Ort – ein Wissensschatz und zugleich ein sehr persönlicher Blick, der in den Negativen gespeichert ist.

Weitere Informationen

„Neu aufgerollt“: Historische Palästina-Bilder werden restauriert und ausgestellt, Medieninformation vom 09.12.2020
Website des Dalman-Instituts

Die Ausstellung des Dalman-Instituts der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald wurde in Kooperation mit der HTW Berlin und der Stadtbibliothek Greifswald umgesetzt. Sie wird gefördert vom Amt für Bildung, Kultur und Sport der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Das Konservierungs- und Restaurierungsprojekt wird geleitet von Dr. Karin Berkemann am Dalman-Institut der Universität Greifswald, von Prof. Dr. Ulrich Rüdel vom Studiengang Konservierung und Restaurierung/Grabungstechnik und Prof. Dr. Susanne Kähler vom Studiengang Museologie – beide Hochschule für Technik und Wirtschaft, HTW Berlin – sowie der Dipl.-Rest. Fenna Yola Tykwer, Leiterin der Restaurierungswerkstatt an der Karl-Franzens-Universität (K-F-U) Graz, Lehrbeauftragte u. a. an der HTW Berlin und der K-F-U Graz.

Zu den Medienfotos
 

Virtuelles Begleitprogram

Digitale Vorträge

Die virtuelle Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich: https://eu01web.zoom.us/j/63288164545

  • 2. September 2021, 19:00 Uhr: Virtuelle Vernissage: Dr. Karin Berkemann (Dalman-Sammlung): Blinde Flecken? Vom jüdischen Leben auf Gustaf Dalmans Fotografien (und von den Lücken)
  • 9. September 2021, 19:00 Uhr: Prof. Dr. Stefan Beyerle (Lehrstuhl Altes Testament): „Des vielen Büchermachens ist kein Ende.“ Zwischen Bild und Buch im Judentum
  • 23. September 2021, 19:00 Uhr: Ulrich Möbius (Universität Greifswald) und Dr. Andreas Ruwe (Lehrstuhl Altes Testament): Grabsteine von Juden und Jüdinnen aus Greifswald und Umgebung
  • 30. September 2021, 19:00 Uhr: Prof. Dr. Christfried Böttrich (Lehrstuhl Neues Testament): Die Meyersche Lehrsynagoge in der Domstraße in Greifswald


Programm zur Greifswalder Kulturnacht und zum Tag des offenen Denkmals
Online-Angebot: Freischaltung vom 10.–12.09.2021

Filmbox
Sie lieben die „Sendung mit der Maus“? Dann sind hier richtig! Denn beim diesjährigen virtuellen Film-Angebot des Dalman-Instituts zur Kulturnacht können Sie Schritt für Schritt verfolgen, wie historische Schwarz-Weiß-Palästinafotografien – teils zum ersten Mal seit 100 Jahren – wieder sichtbar gemacht werden. In einer Kooperation von Greifswalder Theologiestudierenden mit Studierenden der Museumskunde und Restaurierung der HTW Berlin wurden versprödete und eingerollte Filmnegative in einem Zedernholzkasten befeuchtet, anschließend behutsam plan gelegt und zuletzt virtuell dokumentiert.

Farbkasten
Für den Palästinakundler Gustaf Dalman war die Welt schwarz-weiß, zumindest, wenn er um 1900 seine Fotografien entwickeln ließ. Wenige Jahre später wurden viele der Dalman-Aufnahmen von einem Verlag verkaufsfördernd eingefärbt – und gewannen so ein buntes Eigenleben. Im virtuellen Fotostudio des Dalman-Instituts können Sie historische Palästinabilder interaktiv mit ihren kolorierten Gegenstücken vergleichen. Oder Sie greifen selbst zum digitalen Farbkasten und erstellen eigene kleine Kunstwerke.


Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Dr. Karin Berkemann
Theologische Fakultät | Gustaf-Dalman-Institut
Am Rubenowplatz 2/3, 17489 Greifswald
Telefon 0179 7868261
dalmanuni-greifswaldde

Medieninformation


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