Die Universität Greifswald und das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf intensivieren die Zusammenarbeit

Am FBN steht eine moderne Ausstattung für die Spitzenforschung zur Verfügung – hier Doktorand Denis Revskij im Labor des Instituts für Ernährungsphysiologie, das an den neuen Verbundforschungsvorhaben beteiligt ist. – Foto: FBN
Am FBN steht eine moderne Ausstattung für die Spitzenforschung zur Verfügung – hier Doktorand Denis Revskij im Labor des Instituts für Ernährungsphysiologie, das an den neuen Verbundforschungsvorhaben beteiligt ist. – Foto: FBN

Die Partner vereinbarten darin eine enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit in Forschung und Lehre. Damit soll erreicht werden, dass die beiden Wissenschaftsstandorte die vorhandenen Personal- und Sachmittel auf den Gebieten der Forschung und Nachwuchsförderung in bestmöglicher Weise nutzen. In Kürze starten zwei neue durch das Land geförderte Verbundforschungsvorhaben, in denen die Universität Greifswald und das FBN Dummerstorf gemeinsam mit weiteren Wissenschaftspartnern medizinische Lösungen für Erkrankungen des Herzens und Magen-Darm-Traktes erforschen.
„Wir können uns glücklich schätzen, dass wir durch die Kooperation mit starken außeruniversitären Forschungseinrichtungen die für große Forschungsvorhaben notwendige Forschungsstärke erreichen. Mit seinem Forschungsprofil und seiner Forschungsinfrastruktur ist das FBN Dummerstorf ein attraktiver Partner für die Universität Greifswald“, sagte Professorin Dr. Johanna Eleonore Weber.

„Diese Vereinbarung sorgt für positive Effekte bei der Steigerung der wissenschaftlichen Exzellenz der Partner, bei der Promotions- und Nachwuchsförderung sowie bei der nachhaltigen Gestaltung von Forschungsaktivitäten“, betonte Professor Dr. Klaus Wimmers. Als Schwerpunkte nannte der Molekularbiologe gemeinsame Forschungsvorhaben, die Teilnahme des FBN an der universitären Lehre, einen intensiven Informationsaustausch und eine Projektzusammenarbeit insbesondere bei Forschungsvorhaben der Europäischen Union und des Bundes sowie die wechselseitige Mitarbeit in wissenschaftlichen und technischen Gremien und gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen. „Das FBN bietet insbesondere jungen Forschern und Arbeitsgruppen den Zugang zu moderner Ausstattung, so beispielsweise Klimakammern für Nutz- und Labortiere, und zu einzigartigen Tiermodellen wie die Langzeitselektionslinien der Maus, die eine exzellente Forschung ermöglichen“, so Wimmers. „Die aktuell erfolgreich eingeworbenen Verbundforschungsprojekte bestätigen die Intention dieses Kooperationsvertrages, der aber weit darüber hinausgeht.“

Schon in der Vergangenheit gab und gegenwärtig gibt es einen erfolgreichen Wissens- und Technologietransfer zwischen Greifswald und Dummerstorf, unter anderem mit dem Institut für Mikrobiologie der Uni Greifswald, dem Interfakultären Institut für Genetik und Funktionelle Genomforschung sowie mit mehreren Kliniken und Instituten der Universitätsmedizin Greifswald.

Exzellente Forschung in MV für die Zukunft
Im Rahmen des Exzellenzforschungsprogramms des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat Bildungsministerin Birgit Hesse im April den Startschuss für fünf große Verbundforschungsvorhaben gegeben. Insgesamt stehen dafür Fördermittel in Höhe von 10 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Verfügung. Die Förderung von Projekten zur Gesundheitsforschung geht auf eine Initiative des Kuratoriums für Gesundheitswirtschaft zurück. Mit dem Exzellenzforschungsprogramm will das Land die Spitzenforschung stärken. An zwei von fünf Projekten mit einer Laufzeit von jeweils drei Jahren sind zwei Forschungsinstitute des FBN beteiligt.

Bereits zum 1. Oktober 2018 startete das Forschungsnetzwerk zur „Enteralen Ernährung bei Malnutrition durch Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: vom Grundlagenverständnis zum innovativen Behandlungskonzept (EnErGie)“. Partner sind die Uniklinika Greifswald und Rostock, die Hochschule Neubrandenburg und das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf. Federführend ist hier das Institutfür Ernährungsphysiologie „Oskar Kellner“ unter Leitung von Professorin Dr. Cornelia C. Metges.
In dem Verbundprojekt soll durch Studien das medizinische Verständnis der Zusammenhänge zwischen Mangelernährung, Muskelschwund und Entzündungen verbessert und vertieft werden. Vor allem geht es dabei um Erkrankungen des Menschen an der Bauchspeicheldrüse, der Leber und des Darmtraktes. Dabei wird auch die Form der Ernährung für die Vorbeugung und Behandlung der gesundheitlichen Probleme eine bedeutende Rolle spielen. Das Projekt wird mit rund zwei Millionen Euro gefördert, der Anteil des FBN beträgt 362.000 Euro. Das FBN übernimmt im Gesamtprojekt die Analyse eines Großteils der Plasma- und Gewebeproben aus der Mausstudie sowie aus den Humanstudien und bringt sein ernährungsphysiologisches Wissen ein.

Ebenfalls im Oktober 2018 startet das zweite Verbundforschungsvorhaben Programmierte Herzschrittmacherzellen zur in vitro Medikamententestung (iRhythmics) mit den Uniklinika Greifswald und Rostock, der Universität Rostock und dem Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf, das ebenfalls mit rund zwei Millionen Euro gefördert wird. Verantwortlich für das Projekt ist am FBN-Leibniz-Institut Privatdozent Dr. Andreas Höflich aus dem Institut für Genombiologie, das 294.000 Euro erhält.
Der innovative Ansatz liegt im Einsatz von sogenannten „programmierten Herzschrittmacherzellen“, bei denen aus unreifen Herzmuskel-Vorläuferzellen durch Zusatz von Faktoren zur Zelldifferenzierung und -programmierung schlagende Herzmuskelzellen hergestellt werden. Diese bieten die Möglichkeit, neuartige Medikamententests für Herz- und Kreislauferkrankungen ohne Tierversuche durchzuführen. Das FBN ist in dem Gemeinschaftsprojekt für die umfassenden Genexpressionsanalysen der programmierten Schrittmacherzellen und die Auswertung der Daten zuständig.

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Am FBN steht eine moderne Ausstattung für die Spitzenforschung zur Verfügung – hier Doktorand Denis Revskij im Labor des Instituts für Ernährungsphysiologie, das an den neuen Verbundforschungsvorhaben beteiligt ist

Die Universität Greifswald
Gegründet im Jahre 1456, ist die Universität Greifswald eine der ältesten in Deutschland und im Ostseeraum. Geschichte und geographische Lage prägen bis heute Lehre und Forschung, doch der Fokus hat sich erweitert. Ihre Forschungsstärke beweist die Universität mit interdisziplinären Schwerpunkten in den Themenfeldern Gesundheit & Prävention, Umwelt & Klima, Energie & Rohstoffe und Chancen & Risiken der Globalisierung. Es sind aktuelle, zentrale gesellschaftliche Themen und Herausforderungen, für die in Greifwald innovative Lösungen gesucht werden, gemeinsam mit zahlreichen Partnern. Die Universität Greifswald hat incl. Universitätsmedizin ca. 5.000 Mitarbeitende (Stand Mai 2018) und rund 10.200 Studierende (Stand Mai 2018).
www.uni-greifswald.de

Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 93 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen – u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 19.100 Personen, darunter 9.900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.
www.leibniz-gemeinschaft.de

Dies ist eine gemeinsame Medieninformation der Universität Greifswald und des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie Dummerstorf.
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T +49 38208 68 600
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Wilhelm-Stahl-Allee 2, 18196 Dummerstorf
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