Gute Praxis


Von der Projektidee zur Prüfung. Wissenschaftliche Posterpräsentationen in der forschungsorientierten Lehre

Fabian Gohl und Prof. Dr. Amei Koll-Stobbe
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Institut für Anglistik und Amerikanistik, Englische Sprachwissenschaft

In einem Proseminar der Englischen Sprachwissenschaft zum „Language Contact in Computer-mediated Communication“ führen Studierende kleine Forschungsprojekte in Partnerarbeit durch. Dabei stellen sie ihr fachliches Wissen strukturiert dar und dokumentieren ihr methodisches Vorgehen sowie ihre Forschungsergebnisse auf DIN-A0-Postern. Nach der Präsentation und der kritischen (Peer-) Evaluation mithilfe von Feedback-Bögen im Kurs können die Poster dann als Prüfungsgrundlage in den Linguistik II–Prüfungen (Bachelor und Lehramt) genutzt werden und sollen im Kontext der diesjährigen Summer School zum Sprachkontakt in Europa in einer Poster-Session einem internationalen Publikum vorgestellt werden. Der Beitrag, der auf den Lehr- und Prüfungserfahrungen des oben skizzierten Seminars basiert, hat zum Ziel, zunächst die Rahmenbedingungen für das Projekt zu skizzieren, darauf die didaktische Konzeption des Seminars zu umreißen (Prüfungsvorbereitung), um anschließend die Ergebnisse (Prüfung und Prüfungsdurchführung) vorzustellen. Abschließend sollen Potenziale und Grenzen der Methode kritisch reflektiert und Transfermöglichkeiten aufgezeigt werden.


Wissenschaftliches Arbeiten in der Ökologie: Praktische Erfahrungen eines Methodenseminars

Dr. Irmgard Blindow
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Fachrichtung Biologie, Biologische Station Hiddensee

Seit über 10 Jahren wird im Fachbereich Biologie das Seminar "Wissenschaftliches Arbeiten in der Ökologie“ angeboten, zunächst fakultativ. Mittlerweile ist das Seminar im Basismodul „Wissenschaftliches Arbeiten“ zusammen mit einer Statistik-Übung fest in den B. Sc.-Studiengang Landschaftsökologie und Naturschutz integriert. Das Seminar entstand aus der Erfahrung heraus, dass im Studium zwischen Lehrveranstaltungen und Qualifikationsarbeit eine offensichtliche Ausbildungslücke bestand. Diplomandinnen und Diplomanden "verzweifelten“ immer wieder an denselben Arbeitsschritten:
1. Literatursuche, Literaturverwaltung, Umgang mit Literaturquellen
2. Planung und Design wissenschaftlicher Untersuchungen
3. Auswahl und Durchführung statistischer Tests
4. Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten. Diese „handwerklichen“
Momente werden im Seminar theoretisch vorgestellt und durch kurze Gruppenübungen vertieft. Für einen nachhaltigen Lerneffekt bedarf es allerdings eigener praktischer Erfahrung. Die einzelnen Schritte wissenschaftlichen Arbeitens werden anhand von Hausaufgaben geübt, die aufeinander aufbauen und eine individuell gewählte Fragestellung bearbeiten. Das Endergebnis ist eine „Minipublikation“. Zusätzlich zu diesen praktischen Momenten gibt es ergänzenden Input, der durch die Dozentin bzw. Gleichstellungsbeauftragte vorgetragen und gemeinsam diskutiert wird.
1. „Das Leben als Wissenschaftler – Berufsbild in der Ökologie“,
2. „Gleichstellung – sind Familie und Beruf vereinbar?“
3. „Verantwortung des Wissenschaftlers und wissenschaftliches Fehlverhalten“.


Die letzte Hürde – Unterstützung bei der Anfertigung der Studienabschlussarbeit in polyvalenten Übungen. Ein Erfahrungsbericht

PD Dr. Robert Riemer
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Historisches Institut, Allgemeine Geschichte der Neuzeit

Der Beitrag versteht sich als Hilfe für Studierende (und hinsichtlich der Betreuung der künftigen Absolventen letztlich auch für Lehrende), um die Schwierigkeiten, die das Schreiben einer Studienabschlussarbeit mit sich bringt, zu meistern. Es wird eine Veranstaltung aus dem Fachbereich Geschichte beschrieben, die diese Schwierigkeiten aufgreift und auszuräumen versucht, wobei zugleich die Anforderungen verschiedener Studiengänge zu berücksichtigen sind, so dass auch Polyvalenz eine Rolle spielt. Dabei wird vor allem auf eigene Beobachtungen zurückgegriffen, die keinen Anspruch auf empirische Vollständigkeit erheben, allerdings aus der Erfahrung von inzwischen acht Veranstaltungen zur Anfertigung von Studienabschlussarbeiten und der Betreuung von mehreren Dutzend Studierenden allein als Themensteller resultieren. Wenn hier konkrete Beispiele für Probleme mit dem Schreiben der Arbeiten erwähnt werden, dann erfolgt diese Nennung anonym.