Über den Ryck geschaut


Schon wieder ein Plagiat? – Gute Lehre kann helfen Ein hochschuldidaktisches Konzept für plagiatspräventive Lehre

Ansgar Schäfer und Julia Münzinger Universität Konstanz Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) Plagiatspräventionsprojekt „Refairenz“

Wir stellen im vorliegenden Artikel hochschuldidaktische Fortbildungsangebote des Projekts „Refairenz“ zur Plagiatsprävention1 vor, mit denen wir Lehrende anregen, Lehrveranstaltungen, Betreuungen und Prüfungen plagiatspräventiv zu gestalten und mit Studierenden und in der Kollegenschaft über das Thema zu diskutieren. Für die Vermeidung von Plagiaten wie für eine plagiatspräventive Lehre ist der Kompetenzerwerb entscheidend. Dieser lässt sich nicht instruktiv, etwa mithilfe von Zitierrichtlinien, sondern nur durch Übung und Feedback, in der Auseinandersetzung mit konkreten Fällen und miteinander diskutierend erreichen. Dies gilt für Forschende und Lehrende ebenso wie für Studierende.
Fortbildungen für Lehrende zur Plagiatsprävention sind, genauso wie auch die Lehre zu Arbeitstechniken
und wissenschaftlicher Integrität2, häufig polyvalente Lehr-Lern-Situationen. Sowohl für Studierende als auch für Lehrende ermöglicht gerade das Gespräch über Studiengangs- und Fachgrenzen sowie Erfahrungsstufen hinweg zu erkennen, was fach- oder berufsfeldabhängig unterschiedlich ist, sein darf oder muss und auf welche gemeinsamen professionellen Arbeitsweisen man sich fachübergreifend verständigen kann.


Polyvalenz von Anfang an – Tutorienarbeit an Hochschulen

Marko Heyner und Susanne Wesner Universität Hamburg Universitätskolleg

Vorkurse, Orientierungseinheiten und Fachtutorien – diese beispielhaft genannten Formen von Lehrveranstaltungen, die unter dem Sammelbegriff „Tutorien“ zusammengefasst werden, sind Begegnungsstätten Studierender und zudem ein Ort erster polyvalenter Lehr- und Lernerfahrungen. In späteren Studienphasen übernehmen Studierende regelmäßig selbst tutorielle Aufgaben und werden hierfür meist in polyvalent angelegten Qualifizierungsworkshops geschult und auf die ihnen begegnende Polyvalenz vorbereitet. Die dem Format Tutorium innewohnende Flexibilität und Autonomie ist von großer Relevanz für eine erfolgreiche Gestaltung der Hochschullehre. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die Herausforderungen der Polyvalenz, mit denen Tutorinnen und Tutoren an Hochschulen konfrontiert werden. Anschließend wird das Hamburger Tutorienprogramm+ als ein Praxisbeispiel für die
gelingende Qualifizierung von Tutorinnen und Tutoren im Modus der Polyvalenz und für polyvalente
Lernsettings vorgestellt.


Fachübergreifende Kollegiale Beratung für Tutorinnen und Tutoren – ein Beitrag zu guter polyvalenter Lehre

Emmelie Heinsen und Giovanna Putortì Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Projekt erfolgreiches Lehren und Lernen (PerLe)

Tutorinnen und Tutoren haben eine bedeutende Funktion bei der Unterstützung studentischer Lernprozesse. Ebenso wie Lehrende polyvalente Lehre gestalten, führen Tutorinnen und Tutoren die (dazugehörigen) Tutorien für Studierende unterschiedlicher Studienfächer und Studiengänge durch. Für die Qualifizierung der Tutorinnen und Tutoren ergeben sich daraus Chancen und Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen. Hier wird das Konzept der fachübergreifenden Kollegialen Beratung als
Beitrag zu guter polyvalenter Lehre vorgestellt, die seit dem Wintersemester 2013/2014 im Rahmen des Qualifizierungsprogramms für Tutorinnen und Tutoren BEAT – BE A TUTOR vom Projekt erfolgreiches Lehren und Lernen (PerLe) an der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel durchgeführt wird.


Qualifikation für Diversität in der Lehre Diversitätsorientierte Didaktik im Seminar „Deutschkurse für Geflüchtete gestalten und leiten“

Kateryna Zarev und Kati Lüdecke-Röttger Christian-Albrechts-Universität Kiel Projekt erfolgreiches Lehren und Lernen (PerLe)

An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) bietet – entstanden aus dem Wunsch vieler Studierender, sich in der Geflüchtetenhilfe zu engagieren – das Projekt erfolgreiches Lehren und Lernen (PerLe) seit dem Wintersemester 2015/2016 das Seminar „Deutschkurse für Geflüchtete gestalten und leiten“ an. Diese Veranstaltung qualifiziert pro Semester 20 Studierende dafür, Deutsch zu unterrichten und gibt ihnen die Möglichkeit, die im Ausbildungsteil erworbenen Kompetenzen praktisch umzusetzen. In Form eines Erfahrungsberichtes gibt der vorliegende Artikel einen Einblick in die Erkenntnisse des letzten
Semesters. Davon ausgehend werden Elemente diversitätsorientierter Lehre und die entsprechende
Kompetenzentwicklung der Lehrenden diskutiert.