Podcasts und Audio

Podcasts und Audiodokumente in der Lehre einsetzen

Was ist ein Audio-Podcast?

Ein Audio-Podcast ist eine abonnierbare Mediendatei über das Internet. Neben Audio-Podcasts gibt es auch PDF-Podcasts und Video-Podcasts. Im Allgemeinen werden aber auch längere abspielbare Audio-Dateien zu einem Thema als Audio-Podcast bezeichnet. Ein Podcast hat in der Regel einen Podcast-Namen, wird in regelmäßigen Abständen ausgestrahlt und behandelt immer ein bestimmtes Thema. Beispiele für bekannte Podcasts wären „Der Politikpodcast“ vom Deutschlandfunk oder „Sicherheitshalber“ von Wissenschaftler*innen der Universität der Bundeswehr in München.

Podcasts können über verschiedene Dienste im Internet abgerufen werden. Gängige Plattformen sind Spotify oder iTunes und sogenannte Podcatcher wie AntennaPod oder Apple Podcasts. Die Universität Greifswald stellt eine eigene Podcast-Plattform zur Verfügung. Diese ist mit den gängigen Podcatchern und Plattformen verknüpft.

Sinnvolle Aufbereitung von Podcasts und Audio

Einen roten Faden entwickeln und pro Episode ein Take-Away am Ende zusammenfassen
Ruhigen Raum aufsuchen
Gutes Mikrofon nutzen und Stimme aufwärmen
Nicht länger als 60 Minuten aufnehmen
Interesse der Zuhörer*innen aufrecht erhalten

Folgende Empfehlungen helfen Ihnen, gute Audioaufnahmen mit verhältnismäßig wenig Aufwand zu erstellen.

Inhalte aufbereiten

  • Überlegen Sie sich ein Konzept für Ihren Podcasts, überlegen Sie sich, wie viele Sprecher*innen es im Podcast geben soll und wie regelmäßig bzw. in welchen Umfang Sie Ihren Podcast bzw. einzelne Episoden produzieren möchten.
  • Vor der Aufnahme sollten Sie sich Gedanken machen, über was Sie im Podcast genau sprechen möchten. Vermeiden Sie am Ende nur Stichpunkte vorzutragen oder sogar einen Text vorzulesen. Schreiben Sie sich eher Fragen auf, die Sie im Podcast beantworten möchten. Häufig bietet es sich an, dass diese Fragen im Podcast von einer zweiten Person gestellt werden und dann im Gespräch beantwortet werden.
  • Möchten Sie keine Vorlesung per Audio oder Podcast zur Verfügung stellen, empfiehlt es sich den Podcast nicht länger als 20-30 Minuten zu halten. Sonst besteht die Gefahr, dass die Aufmerksamkeit der Zuhörer*innen leidet und gerade bei fakultativ zur Verfügung gestellten Podcast sollte darauf geachtet werden, möglichst das Interesse der Zuhörer*innen aufrecht zu erhalten.
  • Geben Sie den Studierenden die Möglichkeit, Fragen, die beim Audio hören auftreten, an Sie (oder die Kommiliton*innen) zu richten (z.B. im Moodle-Forum oder in einer digitalen Pinnwand wie dem Etherpad oder TaskCards).
  • Geben Sie am Anfang Ihres Podcasts einen kurzen Überblick über die Themen und sagen Sie Ihren Zuhörer*innen, was sie aus dem Podcast mitnehmen können.

Technik und Aufnahmesituation

  • gutes Mikrofon wählen
  • ruhigen Raum aufsuchen (ohne Hall)
  • möglichst entspannte Situation schaffen, da man dies der Stimme anhören wird
  • kurze Sprech- und Aufwärmübungen für die Stimme vornehmen
  • Eingangslautstärke des Mikrofons prüfen (nicht zu laut, nicht zu leise)
  • für eine gleichmäßige Qualität braucht es einen ungefähr gleichen Abstand von Mund zu Mikrofon
  • Sprechgeschwindigkeit und Pausen beim Sprechen beachten, um Zuhörenden Zeit zu geben, das Gehörte zu verarbeiten
  • Wichtiges betont aussprechen (nicht zu monoton sprechen)

    Schnitt und Bereitstellung

    • zu lange Pausen rausschneiden (Räuspern, Husten, Versprecher, etc.)
    • ggf. Intro, Jingle und/oder Abspann erstellen
    • Schnittprogramm z.B. Audacity
    • Bereitstellung z.B. über Podcast-Plattform der Universität Greifswald (für Wissenschaftskommunikation) oder über einen Moodle-Kurs (für die Lehre), Nutzung der Nextcloud als Distributionsordner möglich

    Einsatzmöglichkeiten von Podcasts in der Lehre

    Audio-Podcasts als Online-Format einer Vorlesung

    Audio-Podcasts als Online-Format einer Vorlesung

    In Online-Vorlesungen können Audio-Podcasts eine Alternative zur Aufzeichnung der Vorlesung als Video und Upload auf GrypsTube sein. Hierbei würde es sich empfehlen, die Präsentationsfolien separat hochzuladen und im Audio-Podcast auf die aktuelle Folie zu verweisen. Die Studierenden können sich dann die Folien auf ihrem Gerät öffnen und als Kommentierung dazu den Podcast hören.

    Audio-Podcasts als Ergänzung zu einer Vorlesung oder einem Seminar

    Audio-Podcasts als Ergänzung zu einer Vorlesung oder einem Seminar

    Audio-Podcasts können auch eine Ergänzung zu einer Vorlesung oder einem Seminar darstellen. Dabei können für interessierte Studierende im Podcast weiterführende Themen zur Vorlesung oder zum Seminar besprochen und fakultativ zur Verfügung gestellt werden.

    Audio-Podcasts zur Wissenschaftskommunikation

    Audio-Podcasts zur Wissenschaftskommunikation

    Audio-Podcasts können auch zur Wissenschaftskommunikation genutzt werden. Dabei besprechen Wissenschaftler*innen im Podcast für Laien interessante Themen und stellen diese einem breiten Publikum zur Verfügung. Interessierte haben dadurch die Möglichkeit, direkt aus der Wissenschaft sich zu einem Thema zu informieren.

    Beispiele zu Audio-Podcasts zur Wissenschaftskommunikation:

    • Sicherheitshalber (Wissenschaftler*innen der Universität der Bundeswehr München)
    • Fokus: Baltic Sea (Universität Greifswald)
    Vorlesungen via Audio-Podcasts als Open-Access zur Verfügung zu stellen

    Vorlesungen via Audio-Podcasts als Open-Access zur Verfügung zu stellen

    Audio-Podcasts können dazu dienen, Vorlesungen als Open-Access zur Verfügung zu stellen. Dabei werden Vorlesungen digital aufgezeichnet und einem breiten Publikum zur Verfügung gestellt. Studierende anderer Universitäten oder eines anderen Semesters könnten sich als Ergänzung die Greifswalder Vorlesung anhören. Studierende, die wegen Krankheit nicht an der Vorlesung teilnehmen können, haben die Möglichkeit, die Vorlesung nachzuhören. Auch interessierte Dritte haben Zugriff auf die Vorlesung und können sich per Audio-Podcast einfach weiterbilden.

    FAQ

    Was sollte ich unbedingt vermeiden?

    Was sollte ich unbedingt vermeiden?

    Je nach Einsatzzweck des Podcasts kann es sehr ratsam sein, den Audio-Podcast nicht allzu lang zu halten. Ein Podcast als Vorlesung kann zwar ruhig die 90 Minuten in Anspruch nehmen, aber insbesondere Podcasts für Wissenschaftskommunikation oder zur Ergänzung einer Vorlesung sollten sich eher auf 20-30 Minuten begrenzen.

    Vermeiden Sie einen Podcast aufzuzeichnen, wenn im Hintergrund laute Störgeräusche zu hören sind. Auch längere Pausen irritieren Ihre Zuhörer*innen. Da der Audio-Podcast ein auf das reine Hören beschränktes Format ist, kommt es bei einem guten Podcast auf eine vernünftige Audio-Qualität an. Vermeiden Sie es auch unbedingt, Ihren Audio-Podcast mit Smartphone oder Laptop aufzuzeichnen. Nutzen Sie am besten ein hochwertiges externes Mikrofon oder ein gutes Headset.

    Was sollte ich unbedingt versuchen?

    Was sollte ich unbedingt versuchen?

    Je nach Einsatzzweck kann es sinnvoll sein, Podcasts mit zwei oder drei Personen aufzunehmen. Einem Audio-Podcast, indem sich mehrere Menschen miteinander über ein Thema unterhalten ist meist angenehmer zuzuhören als einem Podcast, in dem eine einzelne Person einen langen Monolog hält. Häufig werden Podcasts daher als eine Art Interview, Diskussion oder Gespräch dargeboten.

    Podcasts zur Wissenschaftskommunikation und als Bereitstellung von Vorlesungen als Open-Access erfordern einige weitere Dinge auf die Sie achten sollten. So sollte Ihr Podcast einen Titel haben, über den Ihr Podcast wiedererkennbar ist, jede Episode mit Shownotes ausgestattet sein und ein Episodenbild erhalten. Bedenken Sie, dass sich hier Ihr Podcast in Konkurrenz zu anderen Podcasts befindet.

    Podcasts, die Sie nur für die Lehre in Ihren Lehrveranstaltungen einsetzten möchten, sollten in einem Moodle-Kurs zur Lehrveranstaltung eingebunden werden und mit passenden Übungen, Aufgaben oder Tests zu den Inhalten des Audio-Podcasts dargeboten werden. Markanten Titel, Episodenbild und Shownotes sind hier nur optional, dafür ist ein erweitertes didaktisches Angebot wichtig.

    Folgende Maßnahmen zur Aktivierung der Lernenden helfen dabei:

    • Aufgaben bereitstellen

      • Transferaufgaben zum Podcast stellen, z.B. (ähnliche) Fallbeispiele finden lassen

      • handschriftliche Notizen zum Video, z.B. mit Kernaussagen, anfertigen lassen

      • Leitfragen zum Audio-Podcast beantworten lassen

      • Hinweis: Die Arbeitsanweisungen klar formulieren und Termine für die Bearbeitung setzen!

    • Lernkontrolltest anbieten

      • automatisierte Tests zur Selbstlernkontrolle einsetzen („Habe ich die Lerninhalte verstanden“?)

      • Abschlusstest als Vorbedingung für weitere Audios bzw. Podcastfolgen einsetzen

    • Reflexion und Austausch anregen

      • Diskussionsforum zur Beantwortung von offenen Fragen einsetzen

      • durch Reflexionsfragen zum Weiterdenken anregen

      • Diskussionen zum Inhalt des Videos initiieren

      • gemeinsame Lösungen für Problemstellungen erarbeiten lassen

    Aufzeichnung, Bearbeitung und Upload von Podcasts

    Aufzeichnung, Bearbeitung und Upload von Podcasts

    Für die Aufzeichnung und Bearbeitung von Audio-Podcasts kann die kostenfreie Software Audacity verwendet werden.Nutzen Sie als Mikrofon am besten ein hochwertiges externes Mikforon oder wenn Sie mit mehreren Menschen aufnehmen ein hochwertiges Raummikrofon.

    Bei der Bearbeitung sollten zumindest längere Pausen herausgeschnitten werden. Professionellere Podcasts schneiden auch hüsteln, niesen oder andere Störgeräusche aus dem Podcast heraus.

    Exportieren Sie Ihren Podcast nach dem Schnitt und der Bearbeitung als .mp3-Datei. Dieses Format ist sehr kompatibel und zeichnet sich durch die geringe Speicherplatzbelegung aus.

    Laden Sie Ihren Podcast anschließend hoch. Wenn Sie Ihren Audio-Podcast nur Ihren Studierenden zur Verfügung stellen möchten, können Sie die .mp3-Datei einfach auf Moodle hochladen. Nutzen Sie dafür die Aktivität „Datei“. Wenn der Podcast über Podcatcher oder Podcast-Plattformen wie Spotify abrufbar sein soll, laden Sie den Podcast am besten auf der Podcast-Plattform der Universität Greifswald hoch. Letztere bietet sich für Open-Access-Podcasts oder Podcasts zur Wissenschaftskommunikation an. Möchten Sie hier Ihren Podcast veröffentlichen, kontaktieren Sie Herrn Meßerschmidt von der Hochschulkommunikation.

    Vorteile und Herausforderungen von Audio-Podcasts in der Lehre

    Vorteile und Chancen

    • Podcasts fördern das selbstbestimmte Lernen. Studierende können den Podcast anhalten, zurückspulen und neustarten, wann immer sie möchten.

    • Flexibilität: Studierende können den Podcast je nachdem wann sie am besten lernen können hören, auch nebenbei im Auto oder auf der Bahnfahrt. Die Studierende können auch zur Prüfungsvorbereitung den Podcast zur Wiederholung der Inhalte auch kurz vor der Prüfung noch einmal hören.

    • Die Produktion eines Podcasts ist meistens einfacher und erfordert weniger Einarbeitung in die Technik als ein Lernvideo

    • Vorlesungen können als „Open Access“ zur Verfügung gestellt werden. Dabei können auch Interessierte Dritte sich die Vorlesung anhören.

    • Ein Podcast benötigt weniger Speicherplatz als ein Video. In Vorlesungen kann der Audio-Podcast somit eine gute Alternative zum Lernvideo sein.

    • Zusätzlich können Podcasts auch zur Wissenschaftskommunikation genutzt werden

    Nachteile und Herausforderungen

    • Zurücklehnen ist angesagt: Beim Podcast hören neigen wir dazu uns einfach berieseln zu lassen und Podcasts werden häufig nebenbei angehört, Inhalte werden daher nicht so stark durchdacht.

    • Fehlender direkter Austausch: Es gibt nicht direkt die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder sich Teile genauer erklären zu lassen. Daher sollte unbedingt ein Bereich eingerichtet werden (z.B. ein Forum, Etherpad oder eine digitale Pinnwand von TaskCards), wo Studierende Fragen stellen können, die dort auch beantwortet werden.

    • bei der Produktion sind Kreativität und Einarbeitung in die Technik nötig

    • im Gegensatz zu einem Lernvideo fehlt beim Audio-Podcast das visuelle Erlebnis

    Audio aufnehmen in Moodle

    Audio aufnehmen in Moodle

    Über die Funktion "Audio aufnehmen" können Sie beispielsweise in einem Text- und Medienfeld in einem Moodle-Kurs Audio Aufnahmen erstellen. Dies könnte für die Demonstration zur korrekten Aussprache von Begriffen genutzt werden. Die Aufnahmekapazität umfasst maximal 2 Minuten.

    Für die Aufnahme von längeren Audio-Podcasts ist diese Funktion nicht geeignet.


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