PriVileG-M

Psychosoziale und neurobiologische Gesundheit von Schwangeren und jungen Müttern in Mecklenburg-Vorpommern

Perinataler Stress und psychische Belastung können sich negativ auf die physische und mentale Gesundheit von Mutter und Kind auswirken. Mütterlicher Stress und psychische Probleme können das Wachstum des Fötus beeinträchtigen und das Risiko für Frühgeburten und ein niedriges Geburtsgewicht erhöhen. Es besteht das Risiko, dass der mütterliche Stress durch die sog. transgenerationale Übertragung auf das Kind übertragen wird. Diese erfolgt z. B. über den Plazenta-Blutaustausch, fetale Anpassungsprozesse, epigenetische und hormonelle Programmierung. Mütter, die psychisch belastet sind, sind weniger für die emotionalen und entwicklungsbedingten Bedarfe ihrer Kinder sensibilisiert, was zu einer Beeinträchtigung der Mutter-Kind-Interaktionen und der Bindungsprozesse führt. Auch die weitere physische und kognitive Entwicklung der Kinder ist gefährdet und Defizite in der schulischen, sozialen und psychischen Entwicklung dieser Kinder sind deutlich wahrscheinlicher. In Deutschland leiden 43,6 % der Schwangeren unter mindestens einer psychischen Erkrankung, am häufigsten an Depressionen und Ängsten.

Die PriVileG-M-Studie richtet sich an schwangere Frauen in Vorpommern. Die werdenden Mütter werden durch Beratung, Psychotherapie und Telemedizin darin unterstützt, ihren Stresslevel und den ihres Kindes zu reduzieren, eine stabile Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen und selbstsicherer in Konflikten zu reagieren (Stärkung ihrer Selbstkompetenz). Zusätzlich wird eine Qualifizierung für nichtärztliche Fachkräfte erarbeitet, die hierdurch in die Lage versetzt werden sollen, frühzeitig psychische Probleme bei schwangeren Frauen zu erkennen und Hilfe einzuleiten.
PriVileG-M wird im Rahmen der Exzellenzinitiative des Landes Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt. Koordiniert wird das Projekt von der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Greifswald. Weitere Partner sind das Institut für Psychologie, Lehrstuhl für Gesundheit und Prävention der Universität Greifswald, die Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universitätsmedizin Greifswald, die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin mit der Abteilung Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin der Universitätsmedizin Greifswald, das Institut für Community Medicine, Abteilung Versorgungsepidemiologie und Community Health der Universitätsmedizin Greifswald und der Fachbereich Gesundheit, Pflege, Management, Lehrstuhl Pflegewissenschaft/Ambulante Dienste der Hochschule Neubrandenburg.

Ansprechpartnerin an der Universität Greifswald
Dipl.-Erzwiss. Juliane Corleis
Walther-Rathenau-Straße 43/45, Raum 081
17489 Greifswald
Telefon 03834 86 6942
Mobil 01522 240 6323 (auch SMS)
privileguni-greifswaldde


Forschungsprojekt im Rahmen der Landesexzellenzinitiative Mecklenburg-Vorpommern, gefördert von der Europäischen Union (ESF)