Gute Praxis


Reform des Spracherwerbs Hebräisch, Griechisch und Latein

Felix Degwitz

 

Der Erwerb des Latinums und ggf. des Graecums und Hebraicums ist Bestandteil der Studieneingangsphase
der Fächer Theologie und Geschichte. Das Erlernen der alten Sprachen wird von den Studierenden oft als große
Hürde und zusätzliche Belastung empfunden. Darüber hinaus bemängeln sie den fehlenden Bezug zu Fachstudium und Praxis. Die Dozierenden im Bereich der Altsprachendidaktik konstatieren hingegen einen Mangel an
grammatischer Kompetenz und Lernmotivation unter den Studierenden. Das Teilprojekt „Reform des Spracherwerbs Hebräisch, Griechisch und Latein“ ist ein fakultätsübergreifendes Propädeutik-Angebot für die Theologische und die Philosophische Fakultät, das sich den genannten Problemen widmet. Das Teilprojekt entwickelt
und erprobt ein E-Learning-gestütztes Konzept zum Erlernen der Altsprachen, welches den Spracherwerb im
Selbststudium (eigenes Lerntempo, individueller Workload, Kontrolle des eigenen Wissensstands, Stärkung
grammatischer Kompetenz) fördern soll. Zudem werden im Projekt Tutorinnen und Tutoren eingesetzt, die die
Sprachkurse unterstützen und speziell für ihre Rolle als Lernbegleitung und Peer Teacher professionalisiert und
qualifiiert werden. Im vorliegenden Beitrag wird das Projekt (und die dahinter stehende Konzeption) vorgestellt
sowie über erste Ergebnisse aus der internen Evaluation reflktiert
 


Der Einfluss struktureller Studiengangsmerkmale auf den Erfolg in der Studieneingangsphase

Dr. Andreas Fritsch, Alexander Stemke, Dr. Stefan Schelske

 

Aktuelle Forschungsarbeiten zur Gestaltung des Studieneinstiegs fokussieren v. a. auf Studieneinstiegsangebote. Demgegenüber sind empirische Untersuchungen struktureller Studiengangmerkmale selten,
obwohl die Gestaltung der Orientierungs- und Studieneinstiegsphase von strategischem Interesse ist. Die
Studie soll der empirischen Fundierung der Gestaltungsprozesse dienen, da institutionelle Maßnahmen
bisher lediglich auf der Weitergabe erfolgsversprechender aber ungeprüfter Praxiserfahrungen basieren.
Wir wollten mit unserer Studie die Frage beantworten, inwieweit die Praktiken der strukturellen Gestaltung der Studieneingangsphase an der Universität Greifswald wirksam im Hinblick auf den Erfolg
in der Studieneingangsphase sind. Durch eine Sekundärauswertung einer Stichprobe aus der Lehrveranstaltungsevaluation (N=274) untersuchten wir die Zusammenhänge von objektiven, aus Studien- und
Prüfungsordnungen entnommenen Studiengangmerkmalen mit Indikatoren des Studienerfolgs im ersten
Fachsemester. Einige implizite Annahmen zur Gestaltung der Studieneingangsphase werden durch die
Ergebnisse gestützt, andere stehen im Gegensatz zu den Befunden. Gängige Grundsätze der Studienganggestaltung in der Studieneingangsphase sollten somit differenzierter formuliert oder gänzlich überdacht
werden. Die Ergebnisse können damit die Wissenschaftsbasierung der hochschulischen Curriculumentwicklung im Sinne des Wissenschaftsrats (2017) unterstützen.
 


Kristina Lisek
Projektkoordination
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