Genderpreis
Das Rektorat und die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Greifswald vergeben jährlich den Genderpreis für eine exzellente wissenschaftliche Arbeit, die die Geschlechterperspektive in besonderer Weise berücksichtigt.
Das Preisgeld beträgt 500 Euro.
Verleihung Genderpreis 2022

Der Genderpreis geht in diesem Jahr an Titia Ladewig für die herausragende Bachelorarbeit mit dem Titel "Contemporary women's anti-feminist movements in the US" .
Titia Ladewig stellt in der Arbeit die Frage, wie der Antifeminismus im Rahmen der derzeitigen Debatten um Geschlechteridentitäten zu verorten ist und sucht dabei immer wieder auch den historischen Blick in die Entwicklung der verschiedenen Bewegungen. Zugleich wird von Beginn an die Aktualität des Themas deutlich gemacht. So muss der*die Leser*in sich die Frage gefallen lassen, warum Frauen im 21. Jahrhundert Männer wählen, die offenkundig herabwürdigend auf die weibliche Geschlechtsidentität blicken (etwa Donald Trump).
In der Stellungnahme der Gleichstellungskommission des Senats heißt es: "Für eine Bachelorarbeit ist schon die Fragestellung ausgesprochen anspruchsvoll, da sie sich nicht nur mit einem Ereignis, einer Entwicklung oder einer Beobachtung befasst, sondern problemorientiert argumentiert. Der analytische Rahmen dieser Arbeit ist entsprechend breit. Fragen von Intersektionalität, social media movements, closed spaces und reproductive rights werden historisch, rechtlich und politisch eingeordnet. Immer wieder werden auch aktuelle Beispiele zur Illustration des Argumentierten herangezogen. Die Arbeit ist entsprechend interdisziplinär angelegt und wird dem - was trotz eines solchen Anspruchs keinesfalls selbstverständlich ist - mehr als gerecht.
Die Arbeit überzeugt insgesamt durch ihre ausgewogenen und ausgesprochen reflektierten Argumentationen, zudem durch die beeindruckende Belesenheit und eine für eine BA-Arbeit ungewöhnliche sprachliche Souveränität. Nicht zuletzt macht diese Arbeit ein Problemfeld sichtbar, das noch längst nicht ausgeforscht ist. Im Gegenteil - durch diese Arbeit wird deutlich, wo die künftige Forschung ansetzen kann, um Fragen nach dem Zusammenhang von Geschlechtsidentitäten, persönlichen Freiheitsrechten und sozialen Bewegungen systematisch zu untersuchen."
Auswahlkriterien
Die Senatsgleichstellungskommission sichtet die eingegangenen Bewerbungen und übermittelt der Zentralen Gleichstellungsbeauftragten und dem Rektorat einen Vorschlag zur Auszeichnung. Das Rektorat beschließt im Einvernehmen mit der Gleichstellungsbeauftragten den*die Preisträger*in.
Für die Auswahlentscheidung sind folgende Kriterien maßgeblich:
- Die Geschlechterperspektive wird in der Arbeit in besonderer Weise berücksichtigt
- Die Arbeit leistet einen Mehrwert und wesentlichen Beitrag (wissenschaftliche Relevanz) zur Geschlechterforschung der jeweiligen Disziplin
- Das Thema ist innovativ und zukunftsweisend
- Das Thema ist aktuell
- Weitere Forschungen sind anschlussfähig
Preisträger*innen der vergangenen Jahre
- 2021 - Nele Marie Klamer, Dissertation im Strafrecht
- 2020 - Anna Lange, Masterarbeit in der Skandinavistik
- 2019- Oksana Alekseev, Bachelorarbeit in der Politikwissenschaft
- 2018 - Sabrina Stock, Masterarbeit Kultur – Interkulturalität – Literatur
- 2017 - Nicole Rupschus, Promotion in der Theologie
- 2016 - Jenny Linek, Promotion in Neuerer Geschichte sowie
Georg Brosche, Masterarbeit Germanistische Literaturwissenschaft
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