Sammlungszuwachs

Die kunst- und wissenschafthistorischen Sammlungen der Kustodie der Universität Greifswald wachsen durch Ankäufe, Übernahmen und Schenkungen stetig. Die Auswahlkriterien sind durch ein Sammlungskonzept definiert.

Neu aufzunehmende Objekte sollen eine klare und unbedenkliche Provenienz haben. Ihr Besitz verstößt nicht gegen nationale und internationale Gesetze zum Denkmal-, Natur- und Artenschutz oder andere nationale und internationale Gesetze, Abkommen und Konventionen. Die Sammlungsobjekte sind in jedem Fall als historische Dokumente zu bewerten, und es gibt darum keine Beschränkungen hinsichtlich der durch sie vermittelten Inhalte und historischen Kontexte, auch wenn sich die Universität Greifswald heute ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert.

Die Kustodie ermittelt keine Marktwerte für Schenkungen. Entsprechend werden keine Spendenquittungen nach Schätzungen von Marktwerten durch die Schenkenden erteilt.

Porträt Günther Jacoby
Porträt Günther Jacoby – Foto: Thilo Habel

Porträt des Philosophen Günther Jacoby

In der Sammlungsbeständen der Kustodie besteht derzeit noch eine gravierende Lücke bei den Werken der namhaften Künstler, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis heute am Caspar-David-Friedrich-Institut lehrten und lehren. Von dem langjährigen Malerei-Dozenten Martin Franz existiert immerhin das erste Rektorenporträt nach der politischen Wende im Gemäldebestand. Für den 2016 verstorbenen Emeritus Franz war es immer eine Herzensangelegenheit, ein anderes, viel früheres Gelehrtenporträt in der Reihe der Greifswalder Professorenporträts zu wissen: Im Jahr 1965 hatte er das ausdrucksstarke Bildnis des damals in Ungnade der DDR-Hochschulpolitik geratenen Philosophen Günther Jacoby gemalt. Das repräsentative Gemälde verblieb jedoch im Haus der Familie Franz. Seit Sommer 2021 wird es nun, dem Wunsch seines Schöpfers gemäß, mit zehn weiteren Werken des Künstlers in der akademischen Kunstsammlung der Greifswalder Universitätskustodie verwahrt.