An Hochschulen ist der Anteil des Selbststudiums im Vergleich zur (Online-)Präsenzzeit typischerweise sehr hoch. Um Studierende dabei zu unterstützen, können sehr verschiedene Methoden und digitale Werkzeuge genutzt werden, die z.B. bei der aktiven Erschließung von Inhalten, der Selbstkontrolle oder der Vertiefung von Wissen helfen.
Vorteile digitaler Medien bei der Unterstützung des Selbststudiums:
- digitales Lernmaterial kann zur Interaktion anregen und unmittelbar Rückmeldungen über den jeweiligen Leistungsstand geben z. B. interaktive Grafiken, Wissensquiz oder formative Selbsttests per Moodle Test oder H5P
- synchrone und asynchrone Kommunikationstools können genutzt werden, um das Selbststudium bedarfsgerecht zu unterstützen z. B. gleichzeitiges Arbeiten an einem Dokument per Nextcloud in Kombination mit einer Videokonferenz per BigBlueButton, Jitsi oder Zoom oder asynchrones Arbeiten im Moodle Forum oder per Etherpad
- anspruchsvoller gestaltete Moodle-Kurse unterstützen selbstgesteuertes Lernen, indem sie z. B. die Wahl von Lernpfaden per Lektion oder -inhalten per Lernpaket ermöglichen
- digitale Lernmaterialien, etwa Videos oder Podcasts, wirken motivierend auf Studierende und können von Lehrenden gezielt dazu genutzt werden, beispielsweise um zu Beginn eines Lernprozesses Interesse zu wecken. Studierende selbst solche Medien erstellen zu lassen, trägt sowohl zum Erwerb von inhaltlichem Wissen als auch zur Aktivierung bei.
- Lernmaterialien (PDF Dateien, Skripte, Links zu Videos oder zu weiterführenden Texten und Webseiten) können per Datei oder Link/URL im Moodle-Kurs hinterlegt werden
Zur Unterstützung des begleiteten Selbststudium sind neben geeigneten Arbeitsaufträgen folgende Aspekte hilfreich:
- Eine klare Strukturierung: Ein übersichtlicher zeitlicher Ablauf sowie eine nachvollziehbare inhaltliche Struktur
- Inhaltliche Hilfestellungen: Durch Angebote wie Leitfragen und interaktive digitale Lernmaterialien (Glossar, Wiki, usw.) die aktive Auseinandersetzung mit den Inhalten fördern
- Feedback in beide Richtungen: Die Rückmeldung auf Aufgabenlösungen motiviert und bestätigt Studierende. In großen Gruppen kann auch Peer-Feedback per "Gegenseitige Beurteilung" gegeben werden, oder studentische Aufgabenlösung, Fragestellungen und Rückmeldungen können in der Präsenzlehre aufgegriffen werden, die so mit den Selbstlernphasen verbunden wird. Gute Lehrpraxis zeigt, dass Lehrende sich auch Rückmeldungen der Studierenden einholen sollten, um einschätzen zu können, wie ihre Maßnahmen bei den Lernenden ankommen und ob sie wirklich unterstützend sind.
Bei der Planung von geeigneten Aufgabenstellungen und Unterstützungsformen für das Selbststudium können Lehrende sich am Konzept des Constructive Alignement orientieren, das vorsieht, bei der Planung einer Veranstaltung nicht nur die Lernziele zu definieren, sondern dabei auch bereits festzulegen, welche Prüfungsformen eingesetzt werden sollen, um beurteilen zu können, ob die Lernziele auch erreicht wurden, und welche Lernaktivitäten dazu beitragen, die angestrebten Kompetenzen zu erwerben.