Das Lehramtsstudium an der Universität Greifswald

Das Lehramtsstudium für Gymnasien sowie für Regionale Schulen besteht in Mecklenburg-Vorpommern aus zwei Fächern. Dabei wird nicht zwischen Haupt- und Nebenfächern unterschieden – deshalb gibt es keine Einschränkung in der Fächerkombination. Alle zur Verfügung stehenden Fächer sind daher frei kombinierbar.

Beim Grundschullehramt werden insgesamt vier Fächer studiert. Deutsch und Mathematik sind verpflichtend. Als drittes Fach wird Sachkunde empfohlen, es kann aber alternativ auch Polnisch oder Niederdeutsch gewählt werden. Für das vierte Fach stehen Englisch, Kunst & Gestaltung, Philosophieren mit Kindern und evangelische Religion zur Auswahl. Niederdeutsch und Polnisch können ebenfalls als vierter Fach belegt werden, sofern sie nicht als drittes Fach gewählt wurden.

Bildungswissenschaften:

In allen an der Greifswalder Universität angebotenen Lehramtsstudiengängen gehört das Studium der Bildungswissenschaften unter dem Leitbild der Inklusion obligatorisch dazu. Dadurch sollen die Studierenden die Kompetenzen zur Bewältigung der Aufgaben in den Bereichen Unterrichten, Erziehen, Beurteilen und Innovieren entsprechend der Vereinbarung der KMK zu den Standards für die Lehrerbildung erwerben.

Für das Lehramt an Grundschulen umfasst dieser Studienbestandteil im Umfang von 90 Leistungspunkten die Grundschul-, Schul-, Sonder- und Medienpädagogik sowie die Pädagogische Psychologie.  

Im Lehramt für Regionale Schulen bildet insbesondere die Sonderpädagogik mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache sowie emotional-soziale Entwicklung innerhalb der 60 Leistungspunkte dieses Ausbildungsabschnitts neben der Allgemeinen Pädagogik, der Schulpädagogik und der Pädagogischen Psychologie einen Schwerpunkt dieses Studiums. Wahlobligatorische Angebote zur Medienpädagogik, Sprecherziehung und Politischen Bildung kommen ergänzend hinzu.

Vom Umfang her am geringsten ist das Studium der Bildungswissenschaften im Lehramt an Gymnasien mit 30 Leistungspunkten vertreten. Hier dominieren ergänzend zu den wahlobligatorischen Angeboten neben der Allgemeinen Pädagogik die Pädagogische Psychologie sowie in besonderem Maße die Schulpädagogik. 

Durch praktisch-pädagogische Tätigkeiten sollen die Studierenden zudem Erfahrungen und Einsichten erwerben und zur Reflexion über theoriegeleitetes pädagogisches und fachdidaktisches Handeln befähigt werden. Sie erhalten damit die Gelegenheit, theoretisch erworbene Kenntnisse bewusst und gezielt in der Praxis anzuwenden und über die Ausprägung von erziehungswissenschaftlicher, fachdidaktischer und sozialer Kompetenz grundlegende Unterrichts- und Klassenleitungskompetenz zu entwickeln. Darüber hinaus sollen die durch das Praktikum gewonnenen Erfahrungen im erziehungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Studium reflektiert werden und den Praxis-Theorie-Transfer gewährleisten. Zu diesen Tätigkeiten gehören im Studium des Lehramts an Grundschulen die Praxistage, die sich über das gesamte Studium vom ersten bis zum achten Semester erstrecken und denen sich danach ein ganzes Praxissemester anschließt. In den beiden anderen Lehramtsstudiengängen ermöglichen Praktika, die sich in das Sozialpraktikum, das Schulpraktikum I sowie das Schulpraktikum II aufgliedern, den Studierenden die Möglichkeit, Praxiserfahrungen in unterschiedlichen pädagogischen Kontexten zu sammeln.     

Drittfächer:
Optional kann beim Lehramt an Gymnasien und an Regionalen Schulen aus allen zur Verfügung stehenden Fächern noch ein drittes gewählt werden. Dieses wird mit gleichem Gewicht und gleichem Umfang wie die ersten beiden Fächer studiert. Als Drittfächer stehen neben allen Studienfächer auch Norwegisch, Dänisch und Schwedisch zur Auswahl. Diese können in Greifswald nur studiert werden, wenn eines der beiden Studienfächer eine Sprache ist. 

Beifächer: 
Optional kann beim Lehramt an Gymnasien und an Regionalen Schulen auch ein Beifach gewählt werden. Dieses wird in geringerem Gewicht und Umfang als die anderen Fächer studiert – daher kann ein Beifach nur in der Sekundarstufe I und nur mit Zustimmung des zuständigen Schulamtes unterrichtet werden. In der Sekundarstufe II können Beifächer grundsätzlich nicht unterrichtet werden. Die Beifächer sind frei wählbar.

Seit dem Wintersemester 2020/2021 wird das Beifach Bilinguales Lehren und Lernen angeboten. Ziel des neuen Beifaches ist es, Lehramtsstudierende für den bilingualen Sachfachunterricht an Internationalen Schulen, Europaschulen, an Gymnasien und Gesamtschulen sowie an Regionalen Schulen auszubilden.

Doppelabschluss (Double Degree): 
Im Rahmen der internationalen Kooperationen der Universität Greifswald kann das Lehramt auch als binationales Lehramtsstudium mit Doppelabschluss (Double Degree) absolviert werden. In Doppelabschlussstudiengängen im Bereich des Lehramts wird Lehrbefähigung für zwei Schulsysteme erworben. Im Wintersemester 2022/23 startet der Double-Degree-Studiengang Lehramt Deutsch-Polnisch binational. Der Studiengang wird in Kooperation mit der Universität Szczecin angeboten und endet mit 2 Abschlüssen: dem Ersten Staatsexamen in Deutschland und dem Magisterabschluss in Polen. Die Abschlüsse befähigen zum Unterrichten von Deutsch und Polnisch als Erstsprachen und als Fremdsprachen auf beiden Seiten der Grenze.

 

Die Studienfächer

Lehramt an Grundschulen

Das Studium für das Lehramt an Grundschulen geht über 10 Semester und wird mit dem Staatsexamen abgeschlossen. Studiert werden insgesamt vier Fächer.

Deutsch und Mathematik sind für alle Studierenden im Grundschullehramt verpflichtend. Als drittes Fach wird allen Studierenden der Sachunterricht empfohlen (alternativ kann evtl auch Polnisch oder Niederdeutsch gewählt werden).